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Zweite berührende Lesung: „Die Geschichte einer Flucht – von Raqqa nach Celle“ am 5. November in Celle in der Halle 19 des Schloßtheaters

In einer vollen HALLE 19 fand am 05. November die zweite Lesung aus Rauda Al-Tahas „Geschichte einer Flucht von Raqqa nach Celle“ statt. Die erste Lesung hatte auf Einladung der Niedersächsischen Landesbeauftragen für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, am 29. September im Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung stattgefunden.

Eingangs dankte Schlosstheater-Geschäftsführerin Katharina Lohmann der Landesbeauftragen Schröder-Köpf sowie der Stadträtin für Soziales und Kultur der Stadt Celle, Susanne McDowell, ohne deren Hilfe weder das Buch als Zeitdokument noch die Veranstaltung zu Stande gekommen wären.

Schlosstheater-Schauspielerin Johanna Marx las ausgewählte Passagen, die ein intensives Bild der syrischen Heimat Raqqa, der kulturellen Liebe, der bedrohlichen Kriegssituation, der bedrückenden Flucht und des allmählichen Ankommens in der neuen Heimat Niedersachsen entstehen ließen. Für musikalische Untermalung sorgten Mitglieder des Ensembles IBTAHIDSCH unter der Leitung von Dr. Claudia Ott. Die orientalische Musik rahmte die Veranstaltung würdig ein. Im langanhaltenden Applaus holte Johanna Marx die Autorin Rauda Al-Taha und ihre drei Töchter auf die Bühne.

In Ihren Grußworten hatten Susanne McDowell und Doris Schröder-Köpf, die Bedeutung der Flüchtlings- und Integrationspolitik betont und die wichtige Rolle der ehrenamtlichen Integrationshelfer*innen herausgestellt. Doris Schröder-Köpf mahnte eindringlich, das Thema Flucht und Migration nicht aus den Augen zu verlieren und mit Anstand und Werten von Demokratie und Freiheit europaweit zu agieren und zu integrieren.

Der Eintritt war frei, es wurden Spenden für die auch im Buch erwähnten Malteser gesammelt, namentlich für das Vorleseprojekt, das sich speziell an geflüchtete Kinder und Familien richtet. Über 900 €uro kamen zusammen. Das Geld wird den Maltesern in der kommenden Woche übergeben.

Das Schlosstheater Celle ist Teil der Bewegung DIE VIELEN und hat mit SOUL ALMANYA eine musikalische Stückentwicklung gemeinsam mit Geflüchteten auf die Bühne gebracht. Die Themen Flucht und Vertreibung, Integration und Miteinander, Toleranz und Offenheit, Buntheit und Vielfalt gehören für das Schlosstheater zum Arbeitsalltag und in verschiedenen Formen auf die Bühnen.

Zweite Veranstaltung „Fluchtpunkt Niedersachsen: Ankommen gestern – heute – morgen“

„Fluchtpunkt Niedersachsen: Ankommen gestern – heute – morgen“, unter diesem Titel fand am 7. November 2021 im Königlichen Pferdestall Hannover ein zweites Gespräch mit Zeitzeug*innen statt, zu dem die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, und die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann, gemeinsam mit dem Museum Friedland eingeladen hatten.

Im Mittelpunkt des Gespräches standen Aussiedler*innen, Spätaussiedler*innen und jüdische Zuwandernde. Die geladenen Zeitzeug*innen Witali Bastian (Molbergen), Valerie Cholodow (Hannover), Sabina Kaluza (Braunschweig), Margarita Suslovic (Hannover) und Larissa Yarosh (Hannover) berichteten nicht nur von ihrer Ankunft hier in Niedersachsen. Es wurden auch Probleme bei der Integration thematisiert und diskutiert, was es braucht, um sich wirklich angekommen zu fühlen.

Seit 1950 sind mehr als 4,5 Millionen Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen aus Mittel- und Osteuropa nach Deutschland gekommen. Rund 353.000 davon leben heute in Niedersachsen. Das entspricht etwa 4,5 Prozent der Bevölkerung. Dazu kommen rund 200.000 jüdische Zugewanderte aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, die in Deutschland seit 1991 eine neue Heimat gefunden haben.

Bereits am 3. Oktober 2021 hatte im Göttinger Kino Méliès ein erstes generationenübergreifendes Zeitzeug*innengespräch stattgefunden. Dabei ging es um persönliche Fluchterfahrungen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart sowie um die Aufnahme hier in Deutschland. Hier zeigten sich bei aller Unterschiedlichkeit der Schicksale verbindende Elemente und viel Verständnis für die jeweils anderen.

Über das Museum Friedland

Das als außerschulischer Lernstandort anerkannte Museum Friedland wurde 2016 eröffnet. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland. Wechselausstellungen lenken in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive zudem den Blick auf die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl im Speziellen.

Livestream zur Veranstaltung:

Fotos der Veranstaltung:

Zeitzeug*innengespräch zum Thema Flucht und Migration

Fluchterfahrung verbindet


Am 3. Oktober fand auf Einladung der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann, und des Museums Friedland ein Zeitzeug*innengespräch zum Thema Flucht und Migration statt.

Nather Henafe Alali, Ursula Dorn, Noura Labanieh, Sabrina Rahimi und Christel Svenson stehen für ganz unterschiedliche Generationen von Menschen – vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart – die von Flucht und Vertreibung betroffen waren. Am vergangenen Sonntag waren sie die Gäste eines ersten Zeitzeug*innengespräches im Göttinger Kino Méliès. Unter der Überschrift „Fluchtpunkt Niedersachsen: Ankommen gestern – heute – morgen“ teilten sie mit den Zuhörer*innen ihre ganz persönlichen Fluchterfahrungen und berichteten über ihre Aufnahme hier in Deutschland und Niedersachsen. Bei aller Unterschiedlichkeit der Fluchtursachen und Fluchtwege war bei den Zeitzeug*innen viel Verständnis für die jeweils anderen zu spüren.

 „Diese generationenübergreifenden Gespräche haben sehr deutlich gezeigt, dass die traumatische Fluchterfahrung aber auch das schwierige Ankommen in einem fremden Land sehr ähnlich sind. Dieses Wissen um das verbindende Element der Fluchterfahrung ist eine wichtige Grundlage für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft.“, begründet Doris Schröder-Köpf ihre Unterstützung für die Zeitzeug*innengespräche.

„Ich bin ausgesprochen dankbar, dass diese Veranstaltung in Göttingen zustande gekommen ist. Es ist wirklich höchste Zeit, die persönlichen Geschichten, gerade der hochbetagten Zeitzeugen, zu sammeln. Man darf sie aber nicht nur sammeln, sondern muss sie auch zugänglich machen und zur Beschäftigung mit ihnen anregen. Anknüpfungspunkte hierfür gäbe es viele.“, betont Editha Westmann.

Die Runde wurde vom NDR-Journalisten Jan Starkebaum moderiert. Das zweite Zeitzeug*innengespräch findet am 7. November in Hannover statt. Inhaltlich stehen dann Aussiedler*innen, Spätaussiedler*innen und Einwanderer*innen mit jüdischen Wurzeln im Mittelpunkt.

Über das Museum Friedland

Das als außerschulischer Lernstandort anerkannte Museum Friedland wurde 2016 eröffnet. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland. Wechselausstellungen lenken in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive zudem den Blick auf die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl im Speziellen.

Das Museum Friedland ist mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Für alle Fragen rund um den Besuch im Museum Friedland ist der Besucherservice telefonisch unter 05504/8056-200 oder per E-Mail unter besuch@museum-friedland.de zu erreichen.

Schröder-Köpf lädt zur Lesung: „Die Geschichte einer Flucht – von Raqqa nach Celle“ ins Gästehaus der Landesregierung

Die von der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe veröffentlichte
Fluchtgeschichte der Syrerin Rauda Al-Taha wurde in Anwesenheit der Autorin in einer ergreifenden Lesung vorgestellt

Die Veröffentlichung der Fluchtgeschichte von Rauda Al-Taha war eine Herzensangelegenheit von Frau Schröder-Köpf um das Augenmerk auf den einzelnen zu uns geflüchteten Menschen und sein ganz individuelles Schicksal zu lenken. Es ist kein Buch über die Geflüchteten, sondern es sind die eigenen, sehr persönlichen Einblicke einer Frau, die mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Kindern aus Raqqa in Syrien flieht. Rauda Al-Taha hat ihre Flucht eindrücklich dokumentiert – Erinnerungen an das Leben in der Heimat vor und während des Krieges, die gefährliche Flucht, das Gefühl von Verlust und Heimweh – aber auch den Neustart in Celle.

Die Erinnerungen von Rauda Al-Taha wurden in der Lesung, zu der die Landesbeauftrage am 29. September ins Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung eingeladen hatte, von der Schauspielerin Irene Kugler in sehr empathischer Weise vorgetragen und musikalisch durch den auch aus Syrien geflüchteten Oud-Spieler, Ahed Nofal, untermalt.

„Mich hat die sehr sinnliche und sehr berührende Erzählung der langen Flucht von Frau Al-Taha und ihrer Familie von Anfang an in den Bann gezogen. Diese emotionale Reise, auf die uns diese starke, selbstbewusste Autorin mitnimmt, ist eine sehr persönliche. Zugleich spiegelt sie das Schicksal Millionen von Menschen wieder, die ihre Heimat vor Krieg, Zerstörung oder Terror verlassen mussten. Was dieser Verlust und die damit verbundenen Sorgen für das einzelne „Menschsein“ wirklich bedeutet, erzählt uns Frau Al-Taha. Frau Kugler ist es in ihrer Lesung auf wunderbare Weise gelungen, all dies mit ihrer Stimme zu transportieren und der poetischen Sprache der Autorin besonderen Ausdruck zu verleihen.“

Frau Al-Taha und Frau Schröder-Köpf lernten sich 2019 bei einer Veranstaltung der Landesbeauftragten im Begegnungszentrum „Frauen(t)räume – Räume für Frauen“ im Celler Stadtteil Vorwerk kennen, wo Frau Schröder-Köpf erstmalig aus dem Manuskript von Frau Al-Taha lesen durfte und zutiefst bewegt war von der Geschichte und der poetischen Sprache. Verwirklicht wurde die Publikation in Kooperation mit der Stadträtin für Soziales und Kultur der Stadt Celle, Susanne McDowell, die die Lesung im Anschluss an Frau Schröder-Köpf auch mit einem Grußwort bereicherte. „Wir danken Frau Al-Taha, dass sie uns heute in dieser Lesung erneut an ihrer ergreifenden Geschichte teilhaben lässt. Ferner danken wir nochmals allen an der Erstellung dieser Publikation beteiligten Personen, denn genau das ist es, was wir als Gesellschaft derzeit mehr denn je brauchen: Mitgefühl und Interesse für das Schicksal und das Leben anderer Menschen,“ so Schröder-Köpf und McDowell.

Exemplare der 110 Seiten starken Fluchtgeschichte – die neben der deutschen Übersetzung auch den arabischen Originaltext sowie private Fotos und Zeichnungen enthält – können beim Verbindungsbüro der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe unter migrationsbeauftragte@stk.niedersachsen.de oder bei der Stadt Celle unter stadt@celle.de angefordert werden.

Kontaktinfo zur Anlaufstelle des Auswärtigen Amtes für Evakuierungen aus Afghanistan

Das Auswärtige Amt hat eine Anlaufstelle für die Evakuierung eingerichtet. Über folgendes Kontaktformular erreichen Sie dort die Kolleginnen und Kollegen: Kontaktformular

Dort werden auch alle Informationen für die Unterstützung von deutschen Staatsangehörigen, ehemaligen Ortskräften der Bundesregierung und weiteren Personengruppen bearbeitet.

Regelmäßige Fragen und Antworten werden hier beantwortet: Auswärtiges Amt

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Podcast: Die Geschichte einer Flucht – von Raqqa nach Celle –

Folge 2 des Museum-Friedland-Podcasts, der in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe Doris Schröder-Köpf erscheint, widmet sich der Fluchtgeschichte einer Syrerin und ihrer Familie aus Raqqa. Weiterlesen

Landesbeauftragte Schröder-Köpf gratuliert dem Museum Friedland zum fünften Geburtstag

„Es ist mir eine große Freude, dem Museum Friedland zu seinem heutigen fünften Geburtstag zu gratulieren. Gern erinnere ich mich an die Eröffnungsfeier am 18. März 2016 zurück“, so Schröder-Köpf. Rund 75.000 Besucher*innen konnten sich seitdem in der Ausstellung im alten historischen Bahnhof auf eine eindrückliche Reise rund um das Thema Flucht und Vertreibung in den vergangenen 75 Jahren begeben. Weiterlesen

Fünf Jahre EU-Türkei-Abkommen: Ausgeliefert im Nirgendwo

Hiermit möchten wir Sie auf den Artikel von Ulrich Krökel vom 12.03.2021 aufmerksam machen. In der Sendung Die Gesichter Europas im Deutschlandfunk ziehen die Korrespondentinnen Karin Senz (Türkei) und Rodothea Seralidou (Griechenland) Bilanz und liefern faktenreiche und fundierte Einschätzungen. Ferner schildern Sie Vor-Ort-Eindrücke wie z.B. aus dem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos. Weiterlesen

Integrationsbeauftragte aus neun Ländern fordern Evakuierung aller Geflüchteten von Lesbos

„Viel zu lang wurde das Recht auf Asyl und die Würde der Menschen mit Füßen getreten. Jetzt muss sich die Bundesregierung auch als Ratspräsidentin der Europäischen Union für eine humanitäre Lösung für alle auf Lesbos festsitzenden Geflüchteten einsetzten und selbst handeln“, fordert Mirjam Kruppa, Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge. Weiterlesen

Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe zum Feuer im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos

„Die Nachricht von dem verheerenden Feuer im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat mich sehr bestürzt.  Die rund 12.500 Menschen, die dort seit Jahren unter katastrophalen humanitären Bedingungen ausharren, trifft nach den Lockdown-Maßnahmen wegen Covid19 nun auch noch ein solches Inferno. Weiterlesen

Vereinte Nationen: Weltweit höchste Zahl der Flüchtlinge

Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf einen Rekordwert von 70 Millionen gestiegen. Seit dem zweiten Weltkrieg gab es nicht mehr so viele Menschen, die vor Verfolgung, Krieg und anderen Konflikten geflohen seien. Weiterlesen

190 000 Schutzsuchende 2018 in Niedersachsen registriert – mehr Asylanträge wurden bewilligt

Im vergangenen Jahr hatten von den knapp 1,8 Millionen im Ausländerzentralregister geführten Schutzsuchenden rund 1,3 Millionen bundesweit einen Anspruch auf Asyl. Weiterlesen