Flucht und Vertreibung auf der Welt nehmen immer dramatischere Ausmaße an: Laut dem Weltflüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen befanden sich Ende vergangenen Jahres 79,5 Mio. Menschen ohne Heimat – rund 10 Mio. mehr als im Vorjahr, etwa doppelt so viele Menschen wie noch vor zehn Jahren (ausführliche Zahlen siehe UNHCR-Webseite). In vielen Ländern hat die Corona-Krise die Lage von Geflüchteten zusätzlich verschlimmert.
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni macht die Niedersächsische Landesbeauftragte besonders auf jene Menschen aufmerksam, die auf beiden Seiten der griechisch-türkischen Grenze ausharren und auf eine sichere Zukunft in Europa hoffen:
„An den europäischen Außengrenzen vollziehen sich jeden Tag schreckliche Tragödien menschlichen Leids. Hier kommt das Scheitern der europäischen Asylpolitik ebenso deutlich zum Vorschein wie unser aller Verantwortung, den Menschen einen Ausweg aus ihrer menschenunwürdigen Lebenslage zu verschaffen. Deshalb appelliere ich eindringlich an die Bundesregierung und die anderen EU-Länder, zumindest nur die Schutzbedürftigsten unter den Geflüchteten in den griechischen Lagern aufzunehmen – das muss rascher und in deutlich größerer Zahl geschehen als bisher. Es gibt keinen plausiblen Grund zu sagen, dass wir in Deutschland und Niedersachsen keine ausreichenden Kapazitäten dafür hätten.“
Umso mehr sei das Engagement all jener Organisationen zu würdigen und zu unterstützen, die Verantwortung übernehmen und Geflüchteten trotz widrigster Bedingungen helfen. „So wie die ‚Sea Watch4‘, ein Rettungsschiff, mit dem die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Rahmen des Bündnisses ‚United4Rescue‘ im Mittelmeer in See stechen wird. Denn dort geraten Menschen weiterhin in Seenot, werden von Küstenwachen sich selbst überlassen oder zahlen für die Flucht gar mit ihrem Leben. Für dieses humanitäre Hilfsbereitschaft danke ich der EKD und allen Beteiligten sehr“, so die Landesbeauftragte.
Ausführliche Statistiken zum weltweiten Fluchtgeschehen bietet das UNHCR hier, speziell zu Mittelmeerüberquerungen hier.
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