Forschung bestätigt: Geflüchtete bringen starke demokratische Grundeinstellungen mit

Über das Thema Migration konnte man in den letzten Monaten viel lesen – zu wenig Positives, wenn es nach dem Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Prof. Dr. Herbert Brücker, geht.

Dabei geben die Zahlen und Fakten zum Thema Integration durchaus Anlass für eine optimistische Einschätzung, so Brücker. Aktuell gehen bereits 36 % der Geflüchteten einer bezahlten Arbeit nach – Tendenz steigend. Zudem sei festzustellen, dass Geflüchtete im Schnitt gebildeter seien als die durchschnittliche Bevölkerung ihrer Heimatländer. Darüber hinaus verfügen sie über Arbeitserfahrungen, die mit der deutscher Arbeitnehmer*innen vergleichbar sei. Selbst junge Geflüchtete hätten so teilweise bereits 10 Jahre Berufserfahrung.

Besonders zu erwähnen sei in diesem Kontext auch, dass viele der Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, ausgeprägte demokratische Grundeinstellungen mitbringen. Oft nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie selber als Minderheiten in ihren Herkunftsländern keinen Schutz erfahren haben. Die Kehrseite dieser Medaille ist nicht selten das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung, die durch Faktoren wie  Verfolgung, Krieg oder Schiffbruch ausgelöst wird. Hiervon seien überdurchschnittlich oft Frauen betroffen.

In Bezug auf geflüchtete Frauen gelte es laut dem Experten zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen. Diese hätten häufig sehr viel weniger Berufserfahrung vorzuweisen als Männer, wodurch diese an weniger Maßnahmen teilnehmen könnten. Zudem hätten geflüchtete Frauen im Schnitt zwei bis drei Kleinkinder, was sich  negativ auf eine Erwerbsbeteiligung auswirke. Jedoch seien auch deutsche Frauen mit Kleinkindern seltener erwerbstätig.

Weitere Informationen zu den Forschungsergebnissen finden Sie unter den nachfolgenden Links:

Artikel HAZ

Artikel Tagesspiegel

Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

 

 

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