Aktuelle Einwanderungsstatistiken erschienen: Zuwanderung hat Zenit überschritten – mehr als 10 Mio. Ausländer in Deutschland

Die OECD und das Statistische Bundesamt haben aktuelle Zuwanderungsstatistiken vorgelegt. Laut dem „Internationalen Migrationsausblick 2017“ der OECD beantragten 1,164 Mio. Menschen in den Jahren 2015 und 2016 erstmals Asyl in Deutschland. Das sind dreimal so viele wie in den USA. Im gesamten OECD-Raum wurden rund 1,5 Mio. Menschen internationaler Schutz gewährt. Auch die Einwanderung von Menschen aus der Europäischen Union bewegten sich in diesem Zeitraum auf Höchstniveau. Allerdings gingen seither sowohl die Asylbewerberzahlen als auch die Migration aus Nicht-OECD-Staaten deutlich zurück. Diese Trendwende gelte auch für die Zuwanderung insgesamt für den OECD-Raum, wie Thomas Liebig von der OECD bei der Vorstellung des Reports in Berlin mitteilte. Deutschland sei mit ca. 11,5 Mio. im Ausland geborenen Menschen (14,2%) nach den USA die zweitgrößte Einwanderernation.

Zentrale Ergebnisse des „Internationalen Migrationsausblicks 2017“ der OECD (siehe Zusammenfassung):

Die Zuwanderung hat den höchsten Stand seit 2007 erreicht.

  • 2015 belief sich die dauerhafte Zuwanderung im OECD‑Raum auf 4,7 Millionen Zuzüge (+7%
    gegenüber 2014). 2016 dürfte sie sich vorläufigen Daten zufolge auf insgesamt etwa 5 Millionen
    Zuzüge belaufen.
  • 2016 gingen in den OECD‑Ländern, wie bereits im Jahr 2015, mehr als 1,6 Millionen Asylanträge
    ein. Im Lauf dieser zwei Jahre wurde etwa 1,5 Millionen Personen internationaler Schutz gewährt.
  • 2015 erhielten mehr als 1,5 Millionen Studierende im OECD‑Raum eine Hochschulzulassung.
  • 2015 belief sich die im Ausland geborene Bevölkerung im OECD‑Raum auf 124 Millionen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier, den gesamten Migrationsbericht in englischer Sprache hier, Ergebnisse zu Deutschland hier.

Unterdessen hat das Statistische Bundesamt neue Zahlen aus dem Ausländerzentralregister (AZR) bekanntgegeben. Demnach seien mit gut 10 Mio. Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit noch nie so viele Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland registriert worden, seitdem das AZR 1967 eingeführt wurde. In den Jahren 2015 und 2016 sei diese Zahl mit 1,886 Mio. Menschen gestiegen um 23,1 Prozent gestiegen. Die registrierte Bevölkerung aus Nicht-EU-Staaten habe seit Anfang 2015 um 28,5% zugenommen, während die Zuwanderung aus EU-Mitgliedstaaten eine „weniger wichtige Rolle als zuvor“ gespielt hätte.

Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 30.06.2017 mit weiteren Zahlen finden Sie hier.

 

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