Finanziellen Unterversorgung der Kinderhilfe in Syrien – Statement der Landesbeauftragten

Aufgrund mangelnder Unterstützung von Seiten der internationalen Staatengemeinschaft sieht sich das Kinderhilfswerk der UNO einem bedrohlichen finanziellen Engpass ausgesetzt, um seine Hilfsprogramme für syrischen Kinder fortsetzen zu können. Von den insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar (1,25 Milliarden Euro), die UNICEF für das Jahr 2017 für Programme in Syrien und den Nachbarländern veranschlagte, hätten bislang lediglich 25 Prozent tatsächlich zur Verfügung gestanden. Dies verlautbarte UNICEF-Regionaldirektor Geert Cappelaere am Freitag, 16.06.2017 in einem Pressestatement. Etwa sechs Millionen Kinder seien in Syrien, mehr als 2,5 Millionen Kinder außerhalb des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sollten kurzfristig keine ausreichenden Gelder zur Verfügung gestellt werden, würde die Wasser- und Sanitärversorgung für 1,2 Millionen Minderjährige in Flüchtlingslagern und anderen Unterkünften auf dem Spiel stehen.

Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, stellt mit großer Besorgnis fest:

„Dass die internationale Gemeinschaft es bislang nicht geschafft hat, dem kriegerischen Treiben in Syrien zum größten Leidwesen von Millionen von Kindern und ihren Familien ein Ende zu setzen, ist eine der größten weltpolitischen Katastrophen unserer Zeit. Die Hilfsprogramme der UNO aber nicht einmal mit den nötigen finanziellen Mitteln auszustatten, damit die grundlegendsten humanitären Bedürfnisse der leittragenden junger Menschen befriedigt werden können, ist schlichtweg ein Skandal. Das Vorhaben der ‚Fluchtursachenbekämpfung‘ gerät so jedenfalls zur reinen Farce.“

UN-Pressemitteilung vom 16.06.2017

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