Niedersächsischer Landtag beschließt Ausbau des herkunftssprachlichen Unterrichts – Schröder-Köpf: „Mehrsprachigkeit ist großes Potenzial für Niedersachsen“

Mit dem Beschluss des Niedersächsischen Landtags vom 6. April 2017 wird das mehrsprachige Unterrichtsangebot an Niedersachsens Schulen weiter ausgebaut. So sollen künftig an weiterführenden Schulen auch Sprachen wie Arabisch, Türkisch oder Polnisch als reguläre Fächer angeboten werden. Wie Kultusministerin Frauke Heiligenstadt in ihrer Landtagsrede betonte, werde damit ein wichtiger Schritt zur mehrsprachigen Unterrichtsgestaltung in Verantwortung des Landes gegangen.

Auch die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, begrüßt den Ausbau des Bildungsangebots ausdrücklich:

„Mehrsprachig aufzuwachsen ist für viele Kinder und Jugendliche in Niedersachsen, wo rund 1,4 Millionen Menschen über eine Zuwanderungsgeschichte verfügen, eine Normalität. Diese Mehrsprachigkeit müssen wir – wie es andere Bundesländer wie z.B. Nordrhein-Westfalen bereits tun – als Potenzial anerkennen. Deshalb ist es richtig und wichtig, sie auch im regulären schulischen Alltag zu fördern. Zumal längst bekannt ist, dass das richtige Erlernen und Beherrschen der Herkunftssprache kein Hindernis zur Integration, sondern eine wichtige Voraussetzung für den schulischen Erfolg darstellt. Darüber hinaus ist die Wahrung und Förderung dieser Sprachkompetenzen von unschätzbarer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen. Dem trägt der nun beschlossene Ausbau des Lern- und Fortbildungsangebots Rechnung und kommt vor allem den vielen Schülerinnen und Schülern aus Einwandererfamilien zugute, um ihre Potenziale in Zukunft noch besser auszuschöpfen.“

Zum Hintergrund:

Die Niedersächsische Landesregierung hatte bereits mit dem Erlass „Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache“ vom 1. Juli 2014 wichtige Grundsteine für die Förderung der Mehrsprachigkeit gelegt. Demnach sind Herkunftssprachen im Sekundarbereich I als Fremdsprachen der Schülerschaft regulär zugänglich zu machen. Der aktuelle Landtagsbeschluss legt nun die Weichen für die weitere Förderung und Aufwertung des mehrsprachigen Unterrichts in allen Schulformen sowie für die Verbesserung des Fortbildungsangebots für herkunftssprachliche Lehrkräfte.

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