Lions Club Celle Residenzstadt eröffnet die Ausstellung „A Mile in Their Shoes“ – Lebensgeschichten yezidischer Rückkehrerinnen

Am 7. März fand im Foyer des Neuen Rathauses in Celle die Eröffnung der Ausstellung  „A Mile in Their Shoes“ statt. Sie wurde vom britischen Künstler Siemon Scamell-Katz konzipiert und eingerichtet und erzählt die Geschichten von acht Mädchen auf dem Weg, den ihre Schuhe gegangen sind – von dem Tag ihrer Gefangennahme durch den so genannten Islamischen Staat bis hin zur Befreiung und Aufnahme in das Jinda-Center im Nordirak.

Zur Eröffnung begrüßte Andreas Reichert, Präsident des Lions Clubs Celle Residenzstadt,  die Schirmherrin der Ausstellung die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Doris Schröder-Köpf sowie den Oberbürgermeister der Stadt Celle Dr. Jörg Nigge, der das Foyer des Rathauses zur Verfügung stellt. Die Ausstellung wird dort vom 8. bis 22. März gezeigt.

Der Lions Club Celle Residenzstadt präsentiert diese Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Hannover Wilhelm Busch erstmals in Deutschland. Eva Küpers, Lions-District Governor District 111-NH, freute sich über die gelungene Zusammenarbeit der beiden Clubs und wünschte der Ausstellung viele Besucher und spendenfreudige Unterstützer.

Als Betroffene des grauenhaften Geschehens berichtete die Yezidin Marwa Aliko über ihre Gefangenschaft und Flucht aus den Fängen der Milizen des „Islamischen Staats“, die 2014 das im Nordirak gelegene Shindschar-Gebirge überfielen, wohin viele Yeziden geflüchtet waren. Nach der IS-Ideologie handelt es sich bei den Yeziden um Ungläubige, deren Männer getötet und deren Frauen und Kinder versklavt werden können. Seit 2014 hat der IS – Schätzungen zufolge – über 4.000 yezidische Männer und Jungen getötet und über 5.000 Frauen und Mädchen verschleppt. Die entführten Frauen wurden unter den Kämpfern des IS aufgeteilt und von diesen als Sex-Sklavinnen nach Belieben missbraucht.

Einigen Frauen und Mädchen gelang die Flucht oder sie wurden von ihren Familien freigekauft. Doch damit haben sie nicht das Ende ihres Leidensweges erreicht. Konservative soziale Normen innerhalb des eigenen Kulturkreises erschweren den traumatisierten Frauen die Rückkehr in die Normalität.

In ihrem Grußwort betonte Schröder-Köpf die Bedeutung der Ausstellung, um den schicksalhaften Leiden der betroffenen Frauen und Mädchen Aufmerksamkeit zu verschaffen. „Und das ist es, was zählt,“ so die Landesbeauftragte. „Wir hören zu und tragen weiter. Die Ausstellung ist aber auch eine währende Mahnung, dass sich immer noch rund 3.200 yezidische Frauen und Kinder in der Gewalt von IS-Terroristen befinden. Lassen sie uns diese Frauen und Mädchen nicht vergessen.“

(Bei diesem Text handelt es sich um eine modifizierte Fassung des Veranstaltungsberichts des Lions Club Celle Residenzstadt, Bildquelle: Heiko Gevers – vielen Dank für die freundliche Bereitstellung!).


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