Fachtagung der Landesbeauftragten: „Sprachbarrieren überwinden – junge Geflüchtete auf dem Weg in den Arbeitsmarkt“

„Sprachbarrieren überwinden – Teilhabe ermöglichen. Welche Chancen haben junge Geflüchtete auf dem Weg in die Berufswelt?“ Zu diesem Thema hatten am (heutigen) Montag die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und die Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, eingeladen. Ziel der Tagung war es, sich mit Expertinnen und Experten aus der Landesregierung, der Wissenschaft sowie der Praxis auszutauschen und über aktuelle Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Schröder-Köpf betonte insbesondere die Bedeutung von Arbeit in unserer Gesellschaft: „Viele der jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die seit vergangenem Herbst neu zu uns nach Niedersachsen gekommen sind, wollen arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Sie sind tatkräftig und motiviert. Dafür ist ein eigener Arbeitsplatz eine ganz zentrale Voraussetzung. Arbeit bedeutet eigenes Einkommen, ökonomische Selbständigkeit und Unabhängigkeit von staatlichen Hilfeleistungen. Arbeit ermöglicht aber auch soziale Kontakte und erleichtert die Einbindung in den Lebensrhythmus der aufnehmenden Gesellschaft und das Ankommen in einer neuen ‚Normalität‘. Gerade in unserer Gesellschaft stellen Arbeit und Beruf weitaus mehr dar als ‚nur‘ die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Soziale und berufliche Integration sind eng miteinander verbunden.“

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt stellte in ihrer Rede die Schlüsselrolle der Schulen in den Mittelpunkt: „Bildung und Arbeit sind die Garanten für eine erfolgreiche Integration. Mit den vielfältigen Sprachfördermaßnahmen in unseren allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen eröffnet das Land Niedersachsen Chancen für Bildungsteilhabe und Teilhabe am Arbeitsleben. Das große Engagement unserer Schulen ist somit ein unschätzbarer Beitrag, um jungen Geflüchteten eine gute Zukunft zu ermöglichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“

Gabriele Heinen-Kljajić, Ministerin für Wissenschaft und Kultur, legte den Fokus auf die Teilhabe erwachsener Geflüchteter. Hier seien der Spracherwerb für alle, frühzeitige Kompetenzfeststellung und Qualifizierungsangebote die entscheidenden Grundlagen, um in dieser Gesellschaft anzukommen und hier arbeiten zu können. „Mit unserem Modell der Basissprachkurse ermöglichen wir den hier lebenden Geflüchteten unabhängig von Herkunftsland und Aufenthaltsstatus den schnellen Spracherwerb und sorgen flankierend zu den Angeboten des Bundes dafür, dass niemand ohne Sprachkurs bleibt. Zudem setzen wir auf eine frühzeitige und umfassende Kompetenzfeststellung sowie eine Kombination von Sprachvermittlung mit ersten beruflichen Qualifizierungs- und Orientierungsangeboten. Für höher qualifizierte Geflüchtete hat das Land Intensivsprachkurse aufgelegt, mit denen jährlich rund 1.000 Menschen auf ein Hochschulstudium vorbereitet werden“, so Heinen- Kljajić.

Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur investiert jährlich rund 53 Millionen Euro für Geflüchtete in den Bereichen Erwachsenenbildung, Hochschulen und Kultur. Alleine für die Basissprachkurse werden jährlich 36,8 Millionen Euro bereitgestellt.

Hinweis: Mehr Informationen zur Veranstaltungen finden Sie auf dieser Webseite hier.


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