Erstaufführung „Lost in Paradise“ vom GET2gether-Jugendtheater – 26./27. November

Der Internationale Interkulturelle Jugendaustausch (IKJA e. V.) lädt zur Premiere der Produktion Lost in Paradise vom GET2gether-Jugendtheater ein. Diese findet aufgrund der doppelten Rollenbesetzung gleich an zwei Terminen statt:  am Samstag, den 26.11., und am Sonntag, den 27.11., jeweils um 19.00 Uhr im Turn-Klubb Hannover, Maschstr. 16, 30169 Hannover.  flyer-ikja-zickzackfalz-final2-rgb

Im Anhang finden Sie eine Einladung als PDF. Auf der Rückseite stehen weitere Aufführungstermine in mehreren Stadtteilen und auch in der Region, falls Sie es nicht zur Premiere schaffen sollten. GET2gether-Jugendtheater von IKJA e. V. ist ein Ort der Begegnung zwischen neu zugewanderten und einheimischen jungen Menschen.  34 Jugendliche aus 10 Nationen haben – begleitet von einem internationalen Künstlerteam aus den Bereichen Schauspiel, Tanz, Film und Bühnen-/Kostümbild – innerhalb von 8 Monaten das Theaterstück Lost in Paradise entwickelt.

Das Stück zeigt die Lebenswelten von einheimischen sowie neu zugewanderten Jugendlichen auf: von Gruppenstrukturen und Leistungsansprüchen über Liebe und die ihnen – von der Gesellschaft – auferlegten Grenzen, von Verständnis bis hin zu Wut und Eifersucht. Der Gesellschaft wird ein Spiegel vorgehalten: Mit Tanz, Schauspiel und Gesang zeigen die Jugendlichen Szenen, die berühren und zum Nachdenken anregen. Verloren im Paradies? Der Titel spiegelt die Innenwelt vieler Menschen wider – nicht nur von den Geflüchteten. Zwei Jugend-Cliquen treffen aufeinander. Der Spielort: eine Turnhalle. Hier wird geschwitzt, hier hört die Privatsphäre auf. Die Halle ist der größte gemeinsame Nenner dieser Jugendlichen. Die ZuschauerInnen sitzen mitten drin. Fiktion und Realität verschwimmen. Welten prallen aufeinander und erscheinen unüberwindbar. Während die einheimischen Jugendlichen sich in dem in der deutschen Gesellschaft  vorherrschenden Leistungsdruck durch Schule und Ausbildung beweisen müssen, sehen sich die geflüchteten Jugendlichen vor allem mit Behörden, Formularen, Verordnungen und Gesetzen konfrontiert und müssen zugleich mit ihren Fluchterfahrungen und häufig auch mit dem Verlust ihrer Familien zurechtkommen.

„Erfolg? Liebe? Gemeinschaft? Wonach streben wir in unserer Gesellschaft und was braucht der Mensch zum Leben?“, fragt sich Mia, die Anführerin der Einheimischen in mitten all dieser Anstrengungen. Leben, Lieben, Lachen – das muss Mia erst einmal von dem neu zugewanderten Simion lernen. „Wir sind frei, wenn wir geboren werden, aber schon kurz darauf wachsen wir mit den Werten unserer Eltern und den Normen der Gesellschaft auf“, erkennen beide. So bestimmen zunächst Vorurteile – auf beiden Seiten – aber auch Liebe und Gefühle das Zusammentreffen.

Spielen die Jugendlichen sich selbst oder eine Rolle? Das Stück spielt sowohl mit der Katharsis von Aristoteles wie auch mit Brechts Verfremdungseffekten. Es baut auf den Erfahrungen der Jugendlichen und der Begegnung im Projekt auf und bezieht eigene Texte der Jugendlichen sowie Fragmente aus Politik, Medien und Werbung mit ein. „Das Licht ist aus, die Musik geht an. Die Darstellerinnen und Darsteller drängen nach vorne und wieder zurück. Im Takt. Wie ein Puls. Wie ein schlagendes Herz. Ein Kampf. Ein Tanz. Alle Bewegungen sind gleich und dennoch ganz anders.

Untermalt wird die Choreografie zum Auftakt der Inszenierung mit dem Song von „Rhythm of the Heat“, die den Zuschauer auf den Weg der Jugendlichen mitnimmt. Wut, Verzweiflung und ein bisschen Verrücktheit: Das Gesehene ist nicht leicht zu fassen, schwierig zu beschreiben und löst doch in der Betrachterin tief innen etwas aus. Man hat das Gefühl, persönliche Geschichten zu sehen, obwohl die Gruppe zugleich wie eine homogene Masse wirkt“, so beschreibt Ellyn, 20 Jahre, das erste Intro. Und dann wird das Publikum Zeuge einer packenden Geschichte mit explosiver Handlung…

Träger des Projekts ist der Verein IKJA e. V. (Internationaler Kultureller Jugend Austausch). „Think different, think one world!“ ist das Motto und zugleich Programm des Vereins. IKJA e. V. bringt junge Menschen unterschiedlichster geografischer und sozialer Herkunft zusammen. Sie verstehen die Welt als gelebte Kultur: Kultur ist nicht etwas Statisches, was man konsumiert, sondern etwas, das wir Menschen in der Gestaltung unserer Umwelt durch soziales Miteinander, aber auch Theater, Tanz, Kunst, Film und Literatur immer wieder neu erzeugen. Die Ideen, Themen, Erfahrungen und künstlerischen Potentiale junger Menschen aus unterschiedlichen Kulturen erleben sie als große Bereicherung des Kultursektors.


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