Programm „Worte helfen Frauen“

Keine Sprachhürden für geflüchtete Frauen und Mädchen in niedersächsischen Gewaltberatungs- und Schwangerschaftsberatungsstellen. „Das niedersächsische Schwangerenberatungs- und Gewaltschutzsystem ist für alle Frauen da – für die hier geborenen wie für die zugewanderten bzw. geflüchteten“, betont Ministerin Cornelia Rundt. „Gerade Frauen und junge Mädchen sind auf der Flucht besonders gefährdet, Opfer von sexueller Ausbeutung und Gewalt zu werden“, so die Ministerin. „Viele Frauen hatten auf ihrer Flucht keine Möglichkeit zu verhüten. Auch sie brauchen unsere Unterstützung und Beratung.“

Um die Sprachbarrieren in den Beratungsstellen und Frauenhäusern zu überwinden, hat Niedersachsen auf Initiative von Ministerin Rundt als erstes Bundesland im Januar 2016 das Projekt „Worte helfen Frauen“ ins Leben gerufen. Das Programm ist mit insgesamt 600.000 Euro ausgestattet und ermöglicht es den Beratungsstellen, Honorare für Übersetzerinnen und Übersetzer abzurechnen. Auch anerkannten Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen ist es nun möglich, Dolmetscherinnen und Dolmetscher hinzuzuziehen. Diesen Stellen stehen keine eigenen Mittel zur Verfügung, spezielle Übersetzungsleistungen anzubieten.

Das Projekt „Worte helfen Frauen“ richtet sich an alle Flüchtlingsfrauen und -mädchen, die nach dem 1. Januar 2015 nach Deutschland gekommen sind und in einer Unterkunft des Landes, einer Kommune oder in einer zugewiesenen Wohnung leben. Die vom Land Niedersachsen geförderten Beratungsstellen können für die Übersetzungen eine Aufwandsentschädigung beim Träger-Verein „Gleichberechtigung und Vernetzung“ einreichen und abrechnen. Die Kontaktadressen der Beratungsstellen, alle Abrechnungsformulare und weitere Informationen sind im Internet unter www.worte-helfen-frauen.de zu finden.

„Der Schutz der körperlichen und emotionalen Unversehrtheit, ist – wie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern – ein grundlegendes Menschenrecht“, so Ministerin Rundt. „ Das Projekt ‚Worte helfen Frauen‘ ist für uns die logische Ergänzung unseres Gewaltschutzkonzeptes für Frauen und Kinder in niedersächsischen Landesunterkünften.“

„Worte helfen Frauen“ ist ein Baustein der Angebote für einheimische und zugewanderte Frauen – dazu zählen beispielsweise die Integration von Frauen in das Arbeitsleben (2,2 Mio. Euro jährlich), Mädchenhäuser (225.000 Euro jährlich), die anonyme Beweissicherung bei Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen (270.000 Euro jährlich) oder Maßnahmen gegen Zwangsheirat und Zwangsehen (jährlich 205.000 Euro).


Pressemitteilung Nr. 144/16 vom 14.10.16:

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