Traurige Rekordzahlen des UNHCR: 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht

Laut den jüngsten Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen ist die Zahl der Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, erstmals über die 60-Millionen-Grenze gestiegen. Von den weltweit 65,3 Millionen entwurzelten Menschen hielten sich Ende 2015 21,3 Millionen in fremden Ländern auf, von denen wiederum über die Hälfte unter 18 Jahre alt waren. 40,8 Millionen Geflüchtete sind Vertriebene innerhalb ihrer Heimatstaaten. Weitere 3,2 Millionen warteten im Ausland auf Entscheidungen über ihre Asylanträge. 54 Prozent aller Flüchtlinge kommen aus nur drei Ländern: Somalia, Afghanistan und Syrien. Jeden Tag sehen sich fast 34.000 Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen (siehe hier die UNHCR-Zahlen auf einen Blick).

Das Weltflüchtlingshilfswerk sieht 2016 daher als ein „wegweisendes Jahr“, in dem die internationale Staatengemeinschaft durch Beilegung von Kriegen und Konflikte endlich „kollektive Verantwortung“ zeigen müsse, so der Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, in einem Pressestatement anlässlich des Weltflüchtlingstages. Vor dem tragischen Hintergrund gestiegener Flüchtlingszahlen warnte er vor „polarisierender Rhetorik bei Asyl- und Migrationsfragen“. Zudem forderte Grandi die führenden Regierungschefs dieser Welt auf dafür zu sorgen, dass Menschen in Not nicht mehr das eigene Leben und das ihrer Familienangehörigen in die Hände skrupelloser Menschenhändler legen müssen, um in Frieden und Sicherheit zu leben.

Das Statement des Hohen Flüchtlingskommissars vom 20. Juni 2016 ist in englischer Sprache auf der Webseite des UNHCR erhältlich.

 

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