Filmprojekt: „Stimmen der Flucht – Die Frauen im Camp“ Fallingbostel-West

Ein Team von Film-Profis, darunter zwei syrische Kameraleute, haben im Rahmen der Maßnahme „PerF – Perspektiven für Flüchtlinge“ ein bundesweit einzigartiges Filmprojekt ehrenamtlich umgesetzt: eine Dokumentation von Flüchtlingen über geflohene Frauen im Camp Fallingbostel-West, Norddeutschlands größter Notunterkunft, jetzt eines der ersten Ankunftszentrum in Deutschland.Der rund 40-minütige Film ist kostenlos unter www.unternehmerinnen.tv anzuschauen. Ein ausführliches Interview mit den beiden syrischen Filmemachern sowie viele weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.unternehmerinnen.tv/projekte/fluechtlingsfilm.html.

Presseartikel zur Veröffentlichung

„Stimmen der Flucht – die Frauen im Camp“ feiert Premiere

Bundesweit einzigartiges Filmprojekt von Flüchtlingen über geflüchtete Frauen im Camp Fallingbostel ist kostenfrei auf www.unternehmerinnen.tv zu sehen

Die letzten Nächte vor der Pressevorführung wurde fast rund um die Uhr gearbeitet: ein mittlerweile fest zusammengeschweißtes Team aus Redaktionsleiterin Antje Diller-Wolff (shs medien), Marketingleiterin Anika Schön (marke:ICH), Kirsten Rickert („PerF – Perspektiven für Flüchtlinge“ / Volkshochschule Heidekreis) und Doris Lawrenz von den Johannitern kommunizierten telefonisch und per Mail nahezu stündlich. Ausschnitte für die angekündigten Fernsehsender wurden noch wenige Stunden vor der Pressevorführung geschnitten. Alle arbeiteten fieberhaft für ein gemeinsames Ziel: ein bundesweit einzigartiges Filmprojekt, ein Film von Flüchtlingen über Frauen, die in der größten Notunterkunft Norddeutschlands leben, im Camp Fallingbostel-West. Im Rahmen der Maßnahme PerF „Perspektiven für Flüchtlinge – Potentiale identifizieren, Integration ermöglichen“, einem bundesweiten Programm zur Ermittlung von beruflichen Potentialen und Kompetenzen von Flüchtlingen und anschließender Empfehlung von Möglichkeiten der beruflichen Eingliederung an die Bundesagentur für Arbeit als ersten Schritt der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, suchte die Volkshochschule Heidekreis ein Medienunternehmen, das sehr kurzfristig bereit war, zwei syrische Kameraleute in einem 6wöchigen Praktikum aufzunehmen. Journalistin und Regisseurin Antje Diller-Wolff und ihr Team von www.unternehmerinnen.tv machten daraus ehrenamtlich mit Unterstützung der Johanniter mit einer Sonder-Drehgenehmigung ein großes Filmprojekt: Unter der redaktionellen Leitung von Antje Diller-Wolff entstand ein dokumentarischer Film über Frauen im Camp Fallingbostel. Einblicke in dieser Form hat es für die Öffentlichkeit bundesweit noch nie gegeben. Ein Film gedreht von Flüchtlingen über Flüchtlinge ebenfalls nicht. Der syrische Kameramann und Lichttechniker Hussein Alhamad, 33 lebt zusammen mit seinem Cousin, dem Regisseur Mohammad Makkieh, 28 in einer WG in Bad Fallingbostel, nachdem sie drei Monate lang in der Notunterkunft untergekommen waren. Von der Idee, einen Film über Frauen im Camp zu drehen, waren beide von Beginn an begeistert. In den intensiven Vorgesprächen mit Diller-Wolff waren sich die drei schnell einig, wie der Film erzählt werden sollte: nur O-Töne (Original mit deutschen Untertiteln), kein Sprechertext, viele Bilder aus dem Alltag im Camp, die persönlichen Geschichten der Bewohnerinnen, ihre Erlebnisse, ihre Leben jetzt, ihre Zukunftspläne. Die Dreharbeiten dauerten drei Wochen, danach ging es in die Postproduktion. Während die beiden Syrer den Film schnitten, entwarf Marketingleiterin und Grafikdesignerin Anika Schön das Design des Films, wobei die arabischen Untertitel durchaus eine Herausforderung waren. Die Juristin Hayat EL Doukhi, Schwester eines Sprachmittlers der Johanniter, saß nächtelang mit ihrer Mutter und ihrem Bruder an der Übersetzung der O-Töne. Schön und Diller-Wolff überarbeiteten sie redaktionell, hielten erneut immer wieder Rücksprache, bis Übersetzung und Untertitel perfekt waren. Der Film ist schlicht und tief bewegend: immer wieder wechseln sich wunderschöne Aufnahmen aus der typischen Heide-Landschaft mit den Berichten der Frauen ab, Luft zum tief durchatmen, Pausen die man braucht. Wenn Frauen erzählen, wie sie im Krieg ihre Kinder verloren haben, wie die Überfahrt auf dem Meer war, wie ihre Männer vermisst werden, wie sie ständig das Gefühl hatten, dem Tod ins Auge zu sehen, das ist tief berührend, macht nachdenklich und lässt den Schmerz erahnen, der Flüchtlinge auf den Weg in ein neues Leben treibt.
Der Film wird niemals kommerziell vermarket – darin waren sich Antje Diller-Wolff und Anika Schön einig. Er ist kostenlos und frei zugängig. Medien wie NDR Fernsehen, Sat 1, RTL und viele Zeitungen berichten, die Zuschauer-Zugriffe kommen aus Syrien, Saudi-Arabien und aus allen Teilen Deutschlands. Mohammad Makkieh und Hussein Alhamad waren froh und dankbar über das große Interesse. Beide sind studierte Vollprofis: Makkieh Regisseur und Kameramann, Hussein Cutter, Kameraassistent und Lichttechniker. Sie werden aus vollem Herzen von ihrem Team für den deutschen Arbeitsmarkt empfohlen. Beide lernen weiterhin deutsch, die Verständigung war bisher in der Zusammenarbeit kein Problem, die Medien- und Filmsprache ist international englisch. „Stimmen der Flucht“ ist online kostenfrei zu sehen auf www.unternehmerinnen.tv.

Bei Fragen oder Wünschen zur weiteren Berichterstattung kontaktieren Sie uns gerne:

Antje Diller-Wolff
shs medien / unternehmerinnen.tv
diller@shsmedien.de 0172-2414320 – 05195-933831

 

 

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