Schröder-Köpf: Niedersachsen ist ein hilfsbereites Land – alle können einen Beitrag leisten

Nach den heute vom Bundesinnenministerium veröffentlichten Zahlen werden 2015 voraussichtlich 800.000 Asylbewerberinnen und Asylbewerber nach Deutschland kommen. Für die Landesbeauftrage für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, bedeutet dies „dass sich jede und jeder Einzelne von uns die Frage stellen sollte, wie sie oder er helfen kann.

IMG_5393 (2) Eine umfassende europäische Strategie zur Bekämpfung der vielfältigen Fluchtursachen sollte jedoch in den Herkunftsländern ansetzen, damit die Menschen nicht mehr gezwungen sind, sich auf die gefährliche Reisen nach Europa zu begeben.

Ca. 20 % der 800.000 Flüchtlinge werden voraussichtlich aus Syrien stammen. Für diese Menschen wünscht sich die Landesbeauftrage eine Erhöhung der Kontingente, damit sie als sogenannte Kontingentflüchtlinge zu uns kommen können und sich nicht auf die lebensbedrohliche Flüchtlingsrouten über das Mittelmeer begeben müssen. „Mehr Kontingentflüchtlinge bedeutet nicht mehr Flüchtlinge, sondern eine bessere Berechenbarkeit für die aufnehmenden Länder und besser Kostenstrukturen“, erläutert Schröder-Köpf.

Die im Rahmen von Kontingenten aufgenommenen Flüchtlinge müssen kein langwieriges Asylverfahren mehr durchlaufen, was auch die zuständigen Asylbehörden entlastet. Kontingentflüchtlinge erhalten sofort einen Aufenthaltsstatus und eine Arbeitserlaubnis. „Wir helfen den Menschen so, die gefährliche Flucht beispielsweise über das Mittelmeer zu vermeiden. Sie erhalten ein Visum und können auf einem regulären Weg direkt nach Deutschland einreisen.“ Dieser Weg ist nicht nur humaner, er ist auch kostengünstiger, da Flüchtlinge auf ihrer Reise viel Geld an Schleuser bezahlen müssen. „Das ersparte Geld können sie dann in ihr Leben in Deutschland investieren“, so die Landesbeauftragte.

Mit insgesamt drei Bundesaufnahmeprogrammen wurde die Grundlage für die Aufnahme von insgesamt 20.000 Syrerinnen und Syrern geschaffen. Niedersachsen hat und wird aus diesen drei Aufnahmeprogrammen insgesamt knapp 1.900 Personen aufnehmen. Daneben werden im Rahmen des niedersächsischen Aufnahmeprogramms für syrische Verwandte etwa 5.000 Syrerinnen und Syrer erwartet.

 

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