Badeunfälle von Flüchtlingen: Präventive Maßnahmen notwendig

In den vergangenen Monaten haben sich die traurigen Nachrichten von Flüchtlingen, die beim Baden in deutschen Seen verunglückten, auffallend gehäuft. Vor allem in Bayern hatten Medien zuletzt immer wieder von tödlichen Unfällen dieser Art berichtet. Nun leider auch in Niedersachsen. Am 17. Juni 2015 ertrank ein 19-jähriger Mann aus dem Sudan in einem Kiessee bei Göttingen. Polizeitaucher konnten am darauffolgenden Tag nur noch seine Leiche bergen.

Auch wenn es keine stichfesten Erhebungen darüber gibt, so scheinen viele Flüchtlinge entweder nicht schwimmen zu können oder die Gegebenheiten meist ungefährlich wirkender Badeseen in Deutschland falsch einzuschätzen. In Bayern haben viele Gemeinden nun Warn- und Hinweisschilder in verschiedenen Sprachen an Seeufern platziert. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) plant mancherorts sogar, Schwimmkurse für Flüchtlinge anzubieten.

Um weitere Badeunfälle mit tragischem Ausgang zu verhindern, bittet die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe Doris Schröder-Köpf die niedersächsischen Städte und Gemeinden, die Gefahrenlage an ihren Badeseen zu prüfen und auf sie für jedermann verständlich hinzuweisen:

„Zu viele Menschen haben schon ihr Leben in diesem Sommer beim Baden verloren. Wir sollten dieses Problem also auf keinen Fall gering schätzen und alles Notwendige tun, um solch traurige Vorfälle in Zukunft zu verhindern.“

Schröder-Köpf ermutigt dabei auch zu Initiativen von Verbänden und Vereinen, Schwimmkurse für Flüchtlinge – auch mit ehrenamtlicher Hilfe – anzubieten.

Skip to content