Gender und Migration: Landesbeauftragter besucht Nemia-Tagung in Loccum

Welche Rolle spielen Geschlecht und Migrationserfahrung für die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten? Warum schaffen vergleichsweise wenige Frauen mit Migrationshintergrund den beruflichen Aufstieg? Diese und weitere Fragen standen vom 15. bis zum 16.März  im Fokus der Tagung „Gender und Migration“, die unter anderem vom Netzwerk Migrantinnen und Arbeitsmarktintegration Niedersachsen (Nemia), vom Deutschen Gewerkschaftsbund Niedersachsen und der Evangelischen Akademie Loccum ausgerichtet wurde.

Die Teilnehmenden diskutierten über Möglichkeiten, zugewanderte Mütter stärker zu unterstützen sowie besondere Herausfordungen für ukrainische Geflüchtete und deren Arbeitsmarktintegration. Zudem wurde der Status Quo dahingehend analysiert, dass immer noch viel zu viele Frauen mit Zuwanderungsbiografie oder Fluchthintergrund nicht entsprechend ihrer Fähigkeiten und Talente beschäftigt würden, sondern oftmals im Niedriglohnsektor. Dies habe neben dem Verlust des Potenzials für die Gesellschaft oft auch einen verheerenden Einfluss auf die Vermögenssituation im Alter und führe nicht selten in die Altersarmut. Ein weiteres Thema war zudem die politische Repräsentation von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in der Politik und die Möglichkeiten hier zukünftig  noch mehr Frauen in die Gestaltungsrolle zu bringen.

Der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe unterstrich in einem Impulsvertrag am 16. März die Dringlichkeit der diskutierten Themen und versichterte den Teilnehmenden, als Multiplikator und Unterstützer stets an der Seite der zugewanderten Frauen zu stehen. Wenn immer dies möglich sei, werde er den Finger in die Wunde legen und Themen wie das Gender Pay Gap, also die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen, thematisieren, die im Falle des Migration Pay Gaps sogar noch gravierender ausfalle. Es sei ein Trugschluss anzunehmen, in Deutschland sei Gleichstellung ein Selbstläufer, vielmehr benötige es weiterhin eine gute Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Wirtschaft, um Nachwirkungen der Pandemie sowie strukturelle Ungleichheiten anzugehen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:

Gender und Migration

 

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