Zeitzeug*innengespräch zum Thema Flucht und Migration

Fluchterfahrung verbindet


Am 3. Oktober fand auf Einladung der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann, und des Museums Friedland ein Zeitzeug*innengespräch zum Thema Flucht und Migration statt.

Nather Henafe Alali, Ursula Dorn, Noura Labanieh, Sabrina Rahimi und Christel Svenson stehen für ganz unterschiedliche Generationen von Menschen – vom Nachkriegsdeutschland bis in die Gegenwart – die von Flucht und Vertreibung betroffen waren. Am vergangenen Sonntag waren sie die Gäste eines ersten Zeitzeug*innengespräches im Göttinger Kino Méliès. Unter der Überschrift „Fluchtpunkt Niedersachsen: Ankommen gestern – heute – morgen“ teilten sie mit den Zuhörer*innen ihre ganz persönlichen Fluchterfahrungen und berichteten über ihre Aufnahme hier in Deutschland und Niedersachsen. Bei aller Unterschiedlichkeit der Fluchtursachen und Fluchtwege war bei den Zeitzeug*innen viel Verständnis für die jeweils anderen zu spüren.

 „Diese generationenübergreifenden Gespräche haben sehr deutlich gezeigt, dass die traumatische Fluchterfahrung aber auch das schwierige Ankommen in einem fremden Land sehr ähnlich sind. Dieses Wissen um das verbindende Element der Fluchterfahrung ist eine wichtige Grundlage für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft.“, begründet Doris Schröder-Köpf ihre Unterstützung für die Zeitzeug*innengespräche.

„Ich bin ausgesprochen dankbar, dass diese Veranstaltung in Göttingen zustande gekommen ist. Es ist wirklich höchste Zeit, die persönlichen Geschichten, gerade der hochbetagten Zeitzeugen, zu sammeln. Man darf sie aber nicht nur sammeln, sondern muss sie auch zugänglich machen und zur Beschäftigung mit ihnen anregen. Anknüpfungspunkte hierfür gäbe es viele.“, betont Editha Westmann.

Die Runde wurde vom NDR-Journalisten Jan Starkebaum moderiert. Das zweite Zeitzeug*innengespräch findet am 7. November in Hannover statt. Inhaltlich stehen dann Aussiedler*innen, Spätaussiedler*innen und Einwanderer*innen mit jüdischen Wurzeln im Mittelpunkt.

Über das Museum Friedland

Das als außerschulischer Lernstandort anerkannte Museum Friedland wurde 2016 eröffnet. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland. Wechselausstellungen lenken in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive zudem den Blick auf die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl im Speziellen.

Das Museum Friedland ist mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Für alle Fragen rund um den Besuch im Museum Friedland ist der Besucherservice telefonisch unter 05504/8056-200 oder per E-Mail unter besuch@museum-friedland.de zu erreichen.

Skip to content