Integration und Spracherwerb durch „Griffbereit“: Doris Schröder-Köpf zu Gast bei einer Kita-Gruppe in Westerstede

Die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, war am 12. Juli virtuell zu Gast bei der Kreisvolkshochschule Ammerland gGmbH. Dort nahm sie im Rahmen der Begegnungsreihe „Wir leben zusammen“, die Frau Schröder-Köpf gemeinsam mit dem Praxisnetzwerk für soziale Stadtentwicklung Niedersachsen (LAG) ins Leben gerufen hat, an einer Griffbereit-Gruppe des Bundesprogramms „Kita Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ teil.

„In den Griffbereit-Gruppen treffen sich Eltern mit ein- bis dreijährigen Kindern wöchentlich, um gemeinsam zu singen, zu basteln, zu toben und neue Lieder, Fingerspiele und Bilderbücher kennenzulernen. Sieben mehrsprachige Elternbegleiterinnen leiten im Ammerland die Gruppen zusammen mit pädagogischen Fachkräften des Bundesprogramms „Kita-Einstieg“. Die Eltern können so neue Kontakte knüpfen und bekommen Anregungen für die Stärkung der Eltern-Kind-Bindung. Wir vermitteln in der Gruppe, dass das mehrsprachige Aufwachsen eine Ressource darstellt und begleiten die Familien beim Übergang in die institutionelle Kindertagesbetreuung“, so Jasmin Harbers von der Kreisvolkshochschule.

Nach dem gemeinsamen Liedersingen und Fingerspielen freute sich Schröder-Köpf über die Gelegenheit, mit den zugewanderten Müttern und Elternbegleiterinnen über ihre Erfahrungen mit „Griffbereit“ und das Leben in Deutschland ins Gespräch zu kommen. Dazu die Landesbeauftragte: „Mehrsprachige Bildungsprogramme wie Griffbereit dienen nicht nur der Sprachförderung und Wertschätzung von Mehrsprachigkeit. Sie ebnen den Müttern auch einen ganz wichtigen niedrigschwelligen Weg zu den hiesigen Bildungseinrichtungen.“ Wie toll das gelingen kann, darüber konnte sie sich bei der KVHS in Westerstede überzeugen, so Schröder-Köpf: „Vor allem war ich  angetan von dem Selbstbewusstsein und Ehrgeiz der Mütter, über den Weg ihrer Kinder selbst ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Das war für mich sehr beeindruckend und ich wünsche allen Frauen, die ich kennenlernen durfte, weiterhin viel Erfolg für Ihre Zukunft.“

Als Landeskoordinatorin der Programme Griffbereit und Rucksack KiTa (LaKo) hat Britta Kreuzer das Treffen begleitet und berichtet aus den landesweiten Erfahrungen: „Wir sehen immer wieder, dass Familien ihre eigenen Lebensverhältnisse und die Bildungsteilhabe verbessern, weil sie die Strukturen und Möglichkeiten nutzen, die die Programme schaffen.“ Das hätte sich auch in den letzten Monaten der Kontaktbeschränkungen bewährt, obwohl Treffen in Präsenz nicht stattfinden konnten: „Die gruppenanleitenden Elternbegleiterinnen haben eine wichtige Schlüsselfunktion in der Ansprache und Betreuung von Kindern und Familien während der Pandemie-Zeit übernommen. Diese Strukturen sind niedrigschwellig, direkt und müssen gesichert und gestärkt werden.“

Griffbereit und Rucksack sind vom Verbund der Kommunalen Integrationszentren Nordrhein-Westfalen entwickelte Bildungsprogramme. Sie werden bundesweit koordiniert und verbreitet durch das ZFTI (Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung).

In Niedersachsen betreut die vom Sozialministerium eingerichtete Landeskoordinierungsstelle (LaKo) bei der LAG Soziale Stadtentwicklung die Programme.

Das Bundesprogramm „Kita-Einstieg – Brücken bauen in frühe Bildung“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

 

 

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