Rück- und Ausblick des Landesbeauftragten anlässlich Weihnachten und Neujahr

Liebe Leserinnen und Leser,

seit dem 08. November bin ich nun Niedersächsischer Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe und folge damit auf Doris Schröder-Köpf, die dieses Ehrenamt neun Jahre lang mit viel Herzblut und Engagement ausgefüllt hat. Auch mir ist es sehr wichtig, das Füreinander und Miteinander in unserer vielfältigen Gesellschaft zu fördern und zu begleiten. Dabei werde ich mich immer bestimmt und mit Nachdruck für die vielen Anliegen in unserer Migrationsgesellschaft einsetzen und stark machen und Ihnen dafür stets ein Ansprechpartner mit offenem Ohr sein. Vielen Dank auch für die vielen Glückwünsche und Terminanfragen. Mein Team und ich sind bemüht, Ihnen möglichst zeitnah eine Rückmeldung zu geben.

Das Jahr 2022 war in der Rückschau eines mit zahlreichen Herausforderungen und auch Belastungen. Die Corona-Pandemie hat uns als Gesellschaft weiterhin viel abverlangt. Umsicht, Rücksichtnahme und Verzicht haben diese Zeit geprägt und uns allen vor Augen geführt, wie verletzlich das menschliche Leben ist. Wenngleich die Pandemie noch nicht ganz überwunden ist, so befinden wir uns nun doch in einer Zeit, in der normales gesellschaftliches Leben wieder alltäglich geworden ist.

Die Freude darüber wurde leider schnell durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine getrübt, der sehr viel Leid und Schmerz über hunderttausende Menschen bringt. Im Februar 2022 marschierten russische Truppen in die Ukraine ein, was zu einer großen Fluchtbewegung geführt hat und weiterhin führt. Rund 110.000 Geflüchtete aus der Ukraine sind laut den statistischen Daten des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport bis zum 27.11.2022 bereits in Niedersachsen angekommen. Bundesweit sind es 1.030.873 Menschen, die zu uns aus der Ukraine geflüchtet sind. Mit Erfahrungswissen aus dem Jahr 2015 haben sich auch bei dieser Fluchtbewegung sehr viele Ehrenamtliche mit sehr viel Engagement für die Geflüchteten eingesetzt. Hierfür möchte ich Vereinen und Ehrenamtlichen in ganz Niedersachsen meinen herzlichen Dank aussprechen. Dass Geflüchtete aus der Ukraine zudem seit dem 01. Juni in das normale Sozialhilfesystem eingegliedert wurden und Zugang zu weiteren Leistungen wie beispielsweise Kindergeld oder Bafög erhalten, war ein großer Erfolg, den ich mir – wie viele Engagierte und Betroffene auch – für Geflüchtete aus allen Ländern gleichermaßen wünsche.

Eine sehr positive Entwicklung sehe ich darüber hinaus in dem verabschiedeten Gesetzentwurf für ein Chancen-Aufenthaltsrecht, von dem in Deutschland ca. 135.000 Menschen mit einer sogenannten „Duldung“ profitieren können und Aussicht auf eine echte Bleibeperspektive erhalten. Diese Entwicklung sowie weitere Veränderungen und Anpassungen durch die auf Bundesebene beschlossenen Migrationspakete stimmen positiv in Bezug auf wichtige politische Weichenstellungen. Deutschland ist ein Einwanderungsland und benötigt daher dringend auch moderne und passgenaue Strukturen und Prozesse.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch ein schönes und gesegnetes Weihnachtsfest. Das Fest der Liebe und der Familie kann uns dabei neue Kraft und Zuversicht für das Jahr 2023 schenken – ganz im Geiste Johann Wolfgang von Goethes, der einst anlässlich Weihnachten Folgendes formulierte:

„Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünscht Ihnen

Ihr Deniz Kurku

 

Landesbeauftragter Kurku im Austausch mit der LAG FW

Am 20. Dezember kam der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe mit  der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e.V. zusammen. Mit dem Vorsitzenden Marco Brunotte, dem Geschäftsführer Martin Fischer und Frau Krome, Referentin beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V., tauschte Deniz Kurku sich zu verschiedensten Themen aus.

Im Vordergrund standen die dringend notwendige Verstetigung der Mittel für die Migrationsberatung in Niedersachsen, das breite Aufgabespektrum der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit sowie der gesellschaftliche Zusammenhalt insgesamt. Hier will man eng zusammenarbeiten und im regelmäßigen Kontakt bleiben.

Chanukka sameach! Niedersächsicher Landesbeauftragter wünscht jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein schönes Fest

Am 18.12.2022 beginnt in diesem Jahr das jüdische Lichterfest. Mit diesem wird der Zerstörung und anschließenden Wiedereinweihung des historischen Tempels in Jerusalem gedacht. Jede der acht zu entzündenden Kerzen steht dabei für einen Wunsch und somit Hoffnung – auch in diesen herausfordernden Zeiten.

Chanukka sameach!

 

Internationaler Tag der Migrantinnen und Migranten

Der Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe wertschätzt die vielfältige Gesellschaft anlässlich des von den Vereinten Nationen im Jahr 2000 ins Leben gerufenen Internationalen Tages der Migrantinnen und Migranten. Gemeinsamkeiten und Unterschiede machen unsere Gesellschaft aus und sind gerade in diesen Zeiten wichtig, so der Landesbeauftragte.

Die ezidischen Mitbürgerinnen und Mitbürger begehen das höchste religiöse Fest Ida Ezi

Der Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, wünscht den Ezidinnen und Eziden ein frohes Ida-Ezi-Fest. Das höchste Fest der Ezidinnen und Eziden findet immer um die Wintersonnenwende statt und wird durch ein Fastenbrechen eingeläutet. Zu diesem Anlass erinnert der Migrationsbeauftragte auch an die Ezidinnen und Eziden, die sich weltweit auf der Flucht befinden oder in Gefangenschaft sind.

 

 

Bundesrat verabschiedet Gesetzentwurf zum Chancen-Aufenthaltsrecht

Der Landesbeauftragte begrüßt die Verabschiedung des Gesetzentwurfes zum Chancen-Aufenthaltsrechts im Bundesrat. Dies sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ca. 135.000 in Deutschland lebende Menschen sind geduldet. Diese können von dem rückwirkend in Kraft tretenden Gesetz profitieren und eine Bleibeperspektive erhalten. Weitere Informationen finden Sie auch hier:

Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, empfängt Vertreterinnen und Vertreter aus dem breiten Themenfeld Migration und Teilhabe

Am Montag (12.12.) lud der neue Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, ins Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung. Er empfing die Vertreterinnen und Vertreter der vielen Vereine, Verbände, Organisationen und Ministerien, die sich im Bereich Migration und Teilhabe sowie der Heimatvertriebenen und Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler engagieren, um sich ihnen vorzustellen und zu einem ersten Austausch zusammen zu kommen. In seiner Begrüßung dankte er auch seinen Vorgängerinnen Editha Westmann und Doris Schröder-Köpf, für ihr langjähriges Engagement. Frau Westmann habe sich als Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler ein großes Maß an Vertrauen und Wertschätzung in diesem wichtigen Personenkreis unserer Gesellschaft erarbeitet. Diesem Anspruch wolle auch er gerecht werden und mit aller Kraft verfolgen, so Deniz Kurku. Frau Schröder-Köpf, die dieses Ehrenamt fast ein ganzes Jahrzehnt ausgeübt hat, dankte er für das nachhaltige Fundament ihrer Arbeit, auf dem er seine Arbeit aufbauen und auch eigene Akzente setzen wolle. Sie habe ihre Arbeit mit unglaublich viel Herzblut, Überzeugung und persönlichem Einsatz ausgeübt, immer ein offenes Ohr für die Menschen und ihre Anliegen gehabt sowie die Bereitschaft, sich auf politischer Ebene einzusetzen und Missstände auch öffentlich und leidenschaftlich zur Sprache zu bringen.

Deniz Kurku machte deutlich, wie sehr auch er sich den Themen Migration und Teilhabe, verbunden fühlt – nicht zuletzt auch aufgrund seiner eigenen Familiengeschichte. Sein Großvater kam 1966 als sogenannter „Gastarbeiter“ mit einem einzigen Koffer im Zug nach Deutschland und startete – wie so viele – mit wenig Mitteln aber ganz viel Hoffnung in eine ungewisse Zukunft. Sein Großvater habe wie viele andere daran mitgewirkt, dass Niedersachen bereits seit seiner Gründung von Migration geprägt sei und von Beginn an von Einwanderung in seiner wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung massiv profitiere. Auch Flucht und Vertreibung werde es leider immer geben, Afghanistan und der Angriffskrieg auf die Ukraine machten dies deutlich. Eines sei deshalb klar, so der Landesbeauftragte, die Integration und Teilhabe der zu uns kommenden Menschen ist und bleibt eine Daueraufgabe, die es gilt, verlässlich mit festen und gut funktionierenden Strukturen, Personal und Mitteln auszustatten. Hierfür werde er sich in seinem neuen Ehrenamt, auf das er sich sehr freut, mit aller Kraft einsetzen.