3. Vernetzungsgespräch zur Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine

Heute fand das 3. Gespräch zur Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine statt. Auf Einladung des Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, berichtete Kultusminister Grant-Hendrik Tonne über die vielfältigen und weiterreichenden Bemühungen an Schulen und Kindertagesstätten.

An dem digitalen Austausch nahmen über 30 unterschiedlichste Akteure aus der Landesverwaltung, von Vereinen und Verbänden sowie ehrenamtliche Privatpersonen teil.

„Mein Dank gilt Kultusminister Tonne für den kurzfristigen und offenen Austausch. Der geschilderte Umgang mit der Gesamtsituation an den Schulen und Kindertagesstätten ist vorbildlich und unbürokratisch. Es ist zu hoffen, dass wir aus diesem Umgang lernen und in der Zukunft weiterhin so flexibel agieren können.“, so Doris Schröder-Köpf.

Kultusminister Tonne gab einen Überblick über die aktuelle Lage an den Schulen und Kindertagesstätten in Niedersachsen. Das Kultusministerium hat in einer beispiellosen Art und Weise auf die die Geflüchteten aus der Ukraine reagiert. Kinder und Jugendliche können sofort beschult werden. Ausgebildetes Schul- und Kitapersonal soll ein einfacher Arbeitsmarktzugang gewährt werden.  

Informationen zu ukrainischen Fahrzeugen in Deutschland und Führerschein

Die Flüchtlingsberatungsstelle des evangelischen Kirchenkreises Minden hat eine hilfreiche Arbeitshilfe zu Fragen des Versicherungsschutzes für in der Ukraine zugelassene KFZ und zur Geltung des ukrainischen Führerscheins erstellt. Nachfolgend finden Sie alle Informationen komprimiert:

https://ggua.de/fileadmin/downloads/Ukraine/Ukrainische_Fahrzeuge_in_Deutschland_und_Fuehrerschein_INFO.pdf

Landesbeauftragte zu erfassten Straftaten gegen Geflüchtete: „Jede Straftat ist eine zu viel“

Für das Jahr 2021 verzeichnete die niedersächsische Polizei einen Anstieg von Straftaten der politisch motivierten Kriminalität gegen Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Waren es im Jahr 2019 noch 130 und im Folgejahr 98 erfasste Straftaten, so zählte die Polizei im Jahr 2021 164 Straftaten gegen Geflüchtete. Die Delikte reichen dabei von alltäglicher Hetze bis hin zu Körperverletzung. Gerade auch Hetze und Volksverhetzung auf den „sozialen“ Medien stellten einen weiterverbreiteten Straftatbestand dar.

Doris Schröder-Köpf, Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe betont daher:

„Jede dieser Straftaten gegen Geflüchtete ist eine zu viel. Als Gesellschaft müssen wir klar für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger einstehen. Zudem muss klar sein, dass jede dieser Straftaten nachverfolgt und mit aller Härte des Gesetzes bestraft wird.“

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article234899831/Zahl-der-Straftaten-gegen-Fluechtlinge-in-Niedersachsen-steigt.html

“Sport verbindet Menschen – Aktiv für Geflüchtete”: Landessportbund fördert Angebote für Geflüchtete

Der Landessport-Bund (LSB) Niedersachsen unterstützt zum wiederholten Mal Sportvereine, Landesfachverbände und Sportbünde, welche Geflüchteten Sportangebote aus landesfinanzierten Mitteln machen möchten. Nach dem Motto “Sport verbindet Menschen – Aktiv für Geflüchtete” hat der Landessportbund Hilfsangebote zusammengefasst, die leicht online beantragt werden können. Mittels eines vereinfachten Verfahrens können Sportvereine Fördermittel von 500 Euro je Antrag erhalten für:

– Sportkleidung und -schuhe für geflüchtete Menschen

– Transportausgaben, um Geflüchtete von ihren Unterkünften zu den Angeboten zu transportieren

– Materialien und Ausrüstung, die für Umsetzung von Angeboten notwendig sind

– Ausgaben für Übersetzungen

– Aufwandsentschädigungen für Helfende

– Kinderbetreuungsausgaben

– kostenlose Verpflegung während der Angebote

– Eintrittsgelder für Schwimmbäder

Anträge können bis zum 31. März 2022 an den Sportbund Heidekreis, bildung@sportbund-heidekreis.de, oder postalisch in der KSB-Geschäftsstelle eingereicht werden.

Bunte-Interview: Landesbeauftragte spricht über ihre Arbeit in der Flüchtlingshilfe und darüber, was jeder Einzelne tun kann

EPD-Interview: Landesbeauftragte mahnt zur Aufmerksamkeit

epd-Gespräch: Julia Pennigsdorf und Martina Schwager vom 17.03.2022

Hannover (epd). Niedersachsens Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD) hat angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen aus der Ukraine eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber Personen mit unlauteren oder kriminellen Absichten gefordert, die sich unter die Helferinnen und Helfer mischen könnten. In Einzelfällen sei es bereits vorgekommen, dass Menschen die Notlage der Geflüchteten für eigene Zwecke ausnutzen wollten, sagte Schröder-Köpf dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das ist in der Tat abscheulich und muss verhindert werden.“

Aus der Ukraine kämen auch weiterhin überwiegend Frauen und Kinder, die zunehmend traumatisiert und besonders gefährdet seien. „Sie dürfen sich keineswegs solchen Machenschaften ausgesetzt sehen.“ Auch die Frauen Union der CDU in Niedersachsen und der niedersächsische Flüchtlingsrat hatten Schutzkonzepte für geflüchtete Frauen und Kinder gefordert.

Schröder-Köpf empfahl denjenigen, die sich engagieren oder eine Unterkunft anbieten wollten, sich an ihre jeweilige Kommune zu wenden. „Dort wird geprüft, wo welche Hilfe gebraucht wird und in welchen Haushalt welche Geflüchteten am besten passen.“ Zudem sei es wichtig, dass „seltsame Vorgänge“ in jedem Fall an die Leitungen von Sammelunterkünften oder an die Polizei gemeldet würden. Auch den Geflüchteten riet die Migrationsbeauftragte, sich an eine Kommune oder eine Landesaufnahmebehörde zu wenden, wenn sie keine Verwandten oder vertrauenswürdigen Bekannten vor Ort hätten.

In einer Pressemitteilung vom 22.03.2022 haben der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., Gleichberechtigung und Vernetzung e.V., die LAG Gleichstellung und der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. ebenfalls auf die Gefahren hingewiesen.

Dommuseum Hildesheim stellt Sonderausstellung „Islam in Europa. 1000 – 1250“ vor

Am 18. März kam die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe in einem digitalen Austausch mit Frau Prof. Claudia Höhl, Direktorin des Dommuseum Hildesheim, zusammen. Frau Prof. Höhl stellte die Sonderausstellung „Islam in Europa. 1000 – 1250“ vor, die am 6. September 2022 im Dommuseum eröffnet wird. Ausgangspunkt der Ausstellung sind Kunstwerke aus dem Bestand des Dommuseums, die bereits im Mittelalter aus islamisch geprägten Kulturen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens nach Hildesheim gelangt sind. Das Thema der Vernetzung von Kulturen und Menschen und damit der vielfältigen Wurzeln unserer Gesellschaft soll in dieser Ausstellung mit Kunstwerken aus Hildesheim sowie großen nationalen und internationalen Sammlungen für Besucherinnen und Besucher erschlossen werden.

Von zentraler Bedeutung ist dabei der Brückenschlag in die Gegenwart mit einem eigenen Ausstellungsbereich und mehrsprachigen Vermittlungsangeboten im Rahmen eines kulturell divers aufgestellten Programms. Auch eine Werkstatt für Kinder-, Schul- und Jugendgruppen ist geplant, für die eigene Führungs- und Besuchsangebote entwickelt werden. Frau Schröder-Köpf betonte, wie wichtig es sei, dass wir in diesen dunklen und traurigen Zeiten des Krieges in der Ukraine auch verbindende Projekte wie dieses in den Fokus rücken. Gern sagte die Landesbeauftragte die erbetene Unterstützung zu, die Sonderausstellung in ihren Netzwerken zu bewerben und ihre Teilnahme an der Eröffnung zu prüfen.

NTFN-Newsletter zur Ukraine (02/2022)

Nachstehend finden Sie den aktuellen NTFN-Newsletter mit dem Schwerpunkt „Geflüchtete aus der Ukraine“:

→ NTFN-Flyer auf Ukrainisch, Russisch und Deutsch

Aufgrund der steigenden Zahl von Geflüchteten aus der Ukraine hat NTFN einen Flyer auf Ukrainisch und auf Russisch aufgesetzt. Der Flyer enthält die Kontaktdaten der Psychosozialen Zentren in Niedersachsen sowie Informationen zu Angeboten, etwa Offene Sprechstunden oder Kinder- und Jugendsprechstunden. Die Flyer finden Sie im Anhang sowie online unter: www.ntfn.de/flyer-und-broschuren-des-ntfn/

→ Angebote für Kinder und Jugendliche sowie deren Unterstützer*innen

An den Standorten Braunschweig, Göttingen, Hannover, Hildesheim und Osnabrück können spezialisierte Sprechstunden für Kinder und Jugendliche genutzt werden. Informationen zur Terminvereinbarung finden Sie online unter: www.ntfn.de/fluechtlingskinder/ . Der Kinder- und Jugendflyer (der neben unseren Kontaktdaten auch altersgerechte Informationen zu Trauma, Ängsten u.v.m. enthält) befindet sich derzeit in Übersetzung, dieser kann voraussichtlich gegen Ende der Woche auf der Homepage heruntergeladen und bestellt werden.

Für Ehrenamtliche oder pädagogische Fachkräfte, die mit möglicherweise traumatisierten Kindern in Kontakt stehen, bietet NTFN seit längerem eine Telefonsprechstunde. Hier können Sie Ihre Fragen stellen (etwa zum Erkennen von Traumatisierung, adäquater Umgang mit kriegsbetroffenen Kindern u.v.m.) und Informationen über weitergehende Hilfe erhalten. Die Beratungszeit ist Mittwochs von 12-13 Uhr unter Telefon 0541-66 89 66 15, oder per E-Mail an fluechtlingskinder@ntfn.de. Den Flyer finden Sie anbei. Das Angebot findet in Kooperation mit nifbe statt.

→ Online-Kurzschulungen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit (13.4. / 26.4.)

NTFN lädt herzlich zu den Kurzschulungen “Umgang mit traumatisierten und psychisch belasteten Menschen – was hilft? Und wie passe ich auf mich auf, damit ich lange durchhalte?” am 13.04.22 und 26.04.22 ein. Die Online-Schulungen richten sich vor allem an Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit. Was sind psychosoziale Auswirkungen von Gewalt und Flucht? Welche Risiko- und Schutzfaktoren gibt es, was hilft? Welche Anlaufstellen gibt es für die Betroffenen? Das Thema Selbstfürsorge und Abgrenzung in der Flüchtlingsarbeit wird auch ein Teil der Schulungen sein. Was kann ich dafür tun, damit es mir trotz der täglichen Konfrontation mit Leid und mit eigener Angst gut geht?

Die Schulungen sind kostenlos und finden über die Plattform Zoom statt. Hinweise zur Nutzung sowie Anmeldedaten erhalten alle Teilnehmenden ein paar Tage vor der Veranstaltung. Weitere Informationen und die Anmeldeformalitäten finden Sie im Einladungsflyer im Anhang sowie unter www.ntfn.de/aktuelle-fortbildungen-des-ntfn/. NTFN wird diese Schulungen fortsetzen, melden Sie sich bei Interesse gerne vorab unter fortbildungen@ntfn.de

→ Klient*innen des PSZ Hannover zeigen ihre Solidarität

In den Psychosozialen Zentren finden Geflüchtete aus über vierzig Ländern Unterstützung – Geflüchtete etwa aus Syrien, Irak oder Afghanistan, die selbst die verheerenden Folgen des Kriegs kennenlernen mussten. Geflüchtete der Freizeitgruppe im Psychosozialen Zentrum (PSZ) Hannover haben nun ihre Anteilnahme und Solidarität mit den Opfern des jüngsten Kriegs ausgedrückt:

→ Spendenaufruf: Fahrtkosten für Geflüchtete der LAB Fallingbostel-Oerbke

NTFN freut sich, dass bei ihrem Spendenaufruf für Fahrtkosten vom Ankunftszentrum Fallingbostel-Oerbke bereits über 300€ zusammengekommen sind. Auch Geflüchtete aus der Ukraine werden mittlerweile in Oerbke untergebracht. Durch die abgelegene Lage der Einrichtung ist die Anfahrt zum PSZ Hannover beschwerlich: mindestens 1,5 Stunden Fahrtzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Menschen pro Strecke auf sich nehmen, und die Fahrtkosten für längerfristige therapeutische Angebote werden nicht übernommen. Daher ruft NTFN zu Spenden auf: bereits 25€ stellen die An- und Abreise zu einer therapeutischen Sitzung sicher. Die Spendeneinnahmen werden für Geflüchtete sämtlicher Herkunftsländer genutzt, die in den Landesaufnahmebehörden untergebracht sind. Spenden mit dem Betreff „Fahrtkosten LAB“ nimmt NTFN gerne entgegen an die IBAN: DE 95 2512 0510 0008 5644 10, alternativ können Sie das Online-Spendenformular auf unserer Website www.ntfn.de nutzen. Herzlichen Dank im Namen der Betroffenen!

Wollen Sie über aktuelle Projekte und Neuigkeiten des NTFN e.V. informiert bleiben? Um in den NTFN-Newsletter aufgenommen zu werden (etwa 3-4 Ausgaben im Jahr), schreiben Sie eine formlose E-Mail mit dem Betreff „NTFN-Newsletter“ an praktikantin_pr@ntfn.de Regelmäßige Informationen zum Verein und zum Arbeitsfeld finden sich wie immer auf unserer Homepage in der Rubrik „Aktuell“ (www.ntfn.de/aktuell).

Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, lud wiederholt zum Vernetzungsgespräch ein.

Gestern fand bereits das zweite Gespräch zur Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine auf Einladung der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe statt. Die Landesbeauftragte lud über 50 unterschiedlichste Akteure aus der Landesverwaltung, von Vereinen und Verbänden sowie ehrenamtliche Privatpersonen zu einem Vernetzungsgespräch ein.

„Die Gespräche sollen eine unbürokratische Form des Austausches sein. Die Fragen der Ehrenamtlichen und Geflüchteten sollen hier schnell und unkonventionell beantwortet werden. Als Landesbeauftragte möchte ich dazu beitragen, dass sich zukünftig alle Ebenen direkt miteinander austauschen können. In der derzeitigen Zeit muss schnell und flexibel gehandelt werden, da muss man auch mal untypische Wege einschlagen.“, so Doris Schröder-Köpf. 

Bei dem heutigen Treffen wurde u.a. über die medizinische Versorgung und die anstehende Arbeitsmarkt- und Schulintegration gesprochen. Darüber hinaus wurden Fallbeispiele vorgestellt und beraten. Ein weiteres Treffen mit den Schwerpunkten Kindertagesstätten und Schulen soll zeitnah stattfinden.  

Hilfe bei Gewalt gegen Frauen und Kinder und für Schwangere in Not

Landesbeauftragte betont Wichtigkeit der Anerkennung des Völkermordes an Sinti und Roma vor 40 Jahren

Am 17.03.2022 jährt sich die Anerkennung des Völkermordes an Sinti und Roma in Deutschland zum vierzigsten Mal. Die Bundesregierung unter Kanzler Helmut Schmidt war damals den Forderungen der Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler nachgekommen. Im NS- besetzten Europa wurden ca. 500.000 Sinti und Roma ermordet.

Die Landesbeauftragte unterstreicht in diesem Kontext die Wichtigkeit der damaligen Anerkennung des Völkermordes durch Deutschland:

„Sinti und Roma Familien ist in Deutschland großes Leid widerfahren – in ganz Europa gehören sie nach wie vor zu einer der meist diskriminierten Volksgruppen. Wir müssen als Gesellschaft weiter Aufklärungs-, Sensibilisierungs- und Antidiskriminierungsarbeit leisten.“

Weitere Informationen finden Sie hier:

Die wichtigsten Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine in Hannover

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) hat am 16.03.2022 die wichtigsten Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine in Hannover unter dem folgenden Link zusammengetragen. HAZ

Darunter: Wie kann ich telefonieren und ins Internet? Muss ich in Hannover Asyl beantragen? Wo gibt es eine Corona-Impfung und zu welchem Tierarzt bringe ich mein Haustier?