Sozialministerin Daniela Behrens: „In Zeiten der Pandemie sind zugewanderte Menschen besonders verwundbar und brauchen Unterstützung. Die Erfolge der Integrationspolitik dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden.“

Die Corona-Pandemie trifft Menschen, deren Leben schon vor der Krise von großen Herausforderungen geprägt war und insbesondere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, besonders hart. Und so standen die Auswirkungen der Pandemie für die Migration und Integration im Mittelpunkt der gestrigen virtuellen Konferenz der Integrationsministerinnen und -minister von Bund und Ländern.  Für Niedersachsens Integrationsministerin Daniela Behrens braucht es in der aktuellen Zeit mehr Engagement aller gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure denn je: „In Zeiten der Pandemie sind Menschen besonders verwundbar, die erst vor Kurzem eine Zuflucht oder den neuen Mittelpunkt ihres Lebens in Deutschland gefunden haben. Aber auch Menschen, die sich in prekären Lebensverhältnissen befinden, sowie Personen, die der deutschen Sprache aus unterschiedlichen Gründen nicht ausreichend mächtig sind, brauchen jetzt und künftig noch mehr Unterstützung. Die Erfolge der Integrationspolitik dürfen jetzt nicht aufs Spiel gesetzt werden.“

Es müsse verhindert werden, so die Beschlussfassung des Leitantrages, dass die Pandemie soziale Ungleichheiten nachhaltig verfestigt.  Dafür brauche es unter anderem gezielte Arbeits- und Bildungsprogramme genauso wie die verbesserte interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens, so Daniela Behrens: „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind häufig im Dienstleistungs- und Pflegebereich, in Reinigungsberufen und in der Altenpflege sowie in der Postzustellung tätig. Berufe, die derzeit ein besonders hohes Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus mit sich bringen. Sie verfügen auch häufig über einen schlechteren Zugang zu gesundheitlichen Leistungen oder sehen sich Diskriminierungen im Gesundheitssystem ausgesetzt. Aus diesem Grund sind die gezielte Prävention sowie interkulturelle Öffnung und Kompetenz bei der Bekämpfung der Pandemie von großer Bedeutung. Deswegen muss der Zugang zu Informationen bzw. Kommunikationsmöglichkeiten über die aktuelle Gefahrensituation in der Pandemie weiter verbessert werden. Hierfür braucht es zielgruppengerechte Kommunikations- und Informationsstrategien, insbesondere im Bereich des Gesundheitswesens.“ Hierbei ist der Bund gleichermaßen wie Länder, Kommunen, Unternehmen, Verbände und Institutionen gefordert.

In vielen Ländern der Erde wird der gesellschaftliche Zusammenhalt, zwischenmenschliche Solidarität und Verständnis, verstärkt in Zeiten der Corona-Pandemie, auf die Probe gestellt. „Auch in Deutschland müssen wir weiterhin Diskriminierung und Rassismus entgegentreten“, betont Integrationsministerin Behrens. „Es ist notwendig, im Einwanderungsland Deutschland die Sozial-, Wirtschafts-, Bildungs- und Gesundheitsstrukturen kritisch und konstruktiv zu hinterfragen und der aktuellen Situation angemessen anzupassen und auszubauen. Das Land Niedersachsen ist durch Zuwanderung historisch geprägt und auch in der Zukunft auf Migration angewiesen. Nur gemeinsam, in einer vielfältigen und demokratischen Gesellschaft, können wir die zurzeit schwierige Lage bewältigen. In diesem Sinne bin ich über den Austausch und die gemeinsamen Entscheidungen im Rahmen der Konferenz dankbar.“

Weitere Information zur Konferenz finden Sie unter https://www.integrationsministerkonferenz.de

Diese Pressemitteilung des Nds. Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung vom 30.04.2021 kann hier als Pdf-Dokument heruntergeladen werden.

 

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Auftaktveranstaltung Politfix am 8. Mai: Projekt für Frauen mit Interesse an einem Einstieg in die Politik. Überparteilich, konfessionell ungebunden, in kultureller Vielfalt.

Politfix ist ein Modellprojekt, das von der Bundeszentrale für politische Bildung seit dem 15.11.2020 gefördert wird. Das Projekt wurde sehr erfolgreich in der ersten Phase in Hessen und NRW mit 80 Frauen umgesetzt. In der zweiten Phase seit dem 22.03.2021 läuft das Projekt auch in Niedersachsen und wird bis Ende des Jahres 2021 andauern. Weiterlesen

Rund 2.800 Menschen aus griechischen Flüchtlingslagern geholt: Landesbeauftragte begrüßt kleine Erfolge durch Aufnahmeaktion

Nach gut einem Jahr endet heute eine von Bund und Ländern organisierte Aufnahmeaktion, mithilfe derer rund 2.800 Geflüchtete von griechischen Inseln nach Deutschland gebracht wurden – darunter auch besonders schutzbedürftige Kinder.

„Die Aufnahmeaktion hat eindrücklich gezeigt, dass wir in Niedersachsen sowohl die Kapazitäten als auch die Planungsstärke besitzen, Geflüchteten kurzfristig Schutz zu gewähren. Weiterlesen

Landesbeauftragte sendet frohe Neujahrsgrüße an Yezidinnen und Yeziden

Am heutigen Mittwoch begehen die Yezidinnen und Yeziden in Niedersachsen und der ganzen Welt das Neujahrsfest. Laut Überlieferung erreichten an diesem Tag erstmalig Sonnenstrahlen die Erde, sodass sich der Himmel rot färbte. Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, übermittelt aus diesem Anlass ihre Glückwünsche:

„Gerade in den Zeiten von Corona ist es nicht leicht, wichtige religiöse Feste wie das yezidische Neujahrsfest traditionell im Kreise der Gemeinschaft zu begehen. Umso mehr wünsche ich allen Yezidinnen und Yeziden in Niedersachsen ein frohes neues Jahr, das von Zuversicht, Kraft und vor allem Gesundheit geprägt ist. Meine Gedanken sind an diesem Tag zudem bei den Yezidinnen und Yeziden, die verfolgt werden oder sich aktuell in Gefangenschaft befinden.“

Hintergrund: Am so genannten „roten Mittwoch“ feiern Yezidinnen und Yeziden weltweit ihr Neujahrsfest „Carsema Sor“ und erinnern an die Erschaffung der Welt aus einem Ei. Dabei werden ebenso wie im Christentum Eier bunt angemalt. Zudem soll es ein friedlicher und heiliger Tag sein, ohne Streit und Kämpfe.

Weil und Schröder-Köpf wünschen allen Musliminnen und Muslimen zum diesjährigen Fastenmonat Ramadan vor allem Gesundheit und Zuversicht

Zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan 2021.

Das Fasten im neunten Monat Ramadan beginnt in diesem Jahr am 13. April und endet am 12. Mai. Danach beginnt das dreitägige Fest „Eid al-Fitr“, auch Ramadan oder Zuckerfest genannt, das den feierlichen Abschluss des Fastens markiert. Weiterlesen

Landesbeauftragte zum Internationalen Tag der Roma: „Weiter gegen Vorurteile und Diskriminierung ankämpfen“

‚Sinti und Roma sind die mit Abstand unbeliebteste Minderheit in Europa‘, so stellte es der Historiker Wolfgang Benz fest – eine erschreckende Erkenntnis, die gerade heute, am Internationalen Tag der Roma, Handlungsbedarf aufzeigt: „Es ist und bleibt wichtig, dass wir uns als Gesellschaft Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Roma in den Weg stellen und diese nicht tolerieren. Weiterlesen