Broschüre: Niemand bleibt allein
Niemand soll allein bleiben – das ist der Wunsch, der sich mit einer kleinen Broschüre verbindet, die auf Initiative der Kirchen in Niedersachsen im Rahmen des Bündnisses „Niedersachsen hält zusammen“ herausgegeben worden ist. Weiterlesen
65 Jahre Anwerbeabkommen: Arbeitsmigrantinnen und -Migranten haben viel für Niedersachsen geleistet
Am 20. Dezember des Jahres 1955 wurde zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien das erste sogenannte Anwerbeabkommen geschlossen. Gerade auch zu uns in Niedersachsen kamen fortan zahlreiche Arbeitsmigrantinnen und -Migranten aus Italien, der Türkei, Spanien oder auch Portugal. Weiterlesen
Die Welt aus einer Perle – Jesidinnen und Jesiden feiern das Ida-Ezi-Fest
Am Tag der Wintersonnenwende feiern unsere jezidischen Mitbürgerinnen und Mitbürger ihren wichtigsten Feiertag im Jahreskreis: das Ida-Ezi-Fest. Hier wird das Ende der kurzen Tage und der langen Nächte gefeiert. Es ist ein Fest zu Ehren Gottes, der, so heißt es, die Welt aus einer Perle geschaffen hat. „Nach 9 Tagen der Fastenzeit wünsche ich allen Jezidinnen und Jeziden eine besinnliche und schöne Zeit mit ihren Familien und Freunden“, so die guten Wünsche der Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf.
Große Resonanz auf digitalen Fachaustausch „Nah an den Familien – wie kann das gelingen?“
Familien, und erst recht solche mit kleinen Kindern sind zur Zeit besonders gefordert. Die zunehmende soziale Ungleichheit betrifft vor allem zugewanderte Familien und steigt in Zeiten geschlossener oder eingeschränkt arbeitender KiTas und fehlender Familienangebote nochmal mehr. Wie kann es gelingen, trotzdem in Kontakt zu bleiben, den Bedarfen der Familien und der Kinder gerecht zu werden?
Die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe hatte gemeinsam mit der Landeskoordinierungsstelle Griffbereit und Rucksack KiTa einem digitalen Fachaustausch am 15.12.2020 eingeladen, bei dem dieser Frage nachgegangen werden sollte. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Doris Schröder-Köpf aber leider nicht persönlich anwesend sein.
Ausgangspunkt waren die Programme Griffbereit und Rucksack KiTa in Niedersachsen, die in mehr als zweihundert Einrichtungen umgesetzt werden. Kernstück der Familienbildungs- und Sprachprogramme sind Eltern- oder Eltern-Kind-Gruppen, in denen Mehrsprachigkeit und die Wertschätzung der Familiensprachen Grundlage des Konzeptes sind. Schlüsselakteure dabei sind die „Elterbegleiter*innen“, die die Gruppen anleiten, einen vertrauensvollen Kontakt zu den Familien aufbauen und aktivierend auf die Bildungsbegleitung der Kinder wirken. In den letzten Monaten konnten diese Gruppen nicht im gewohnten Rahmen umgesetzt werden und die Koordinator*innen und Elternbegleiter*innen haben über kreative und digitale Formate trotzdem die meisten der Familien erreichen können. So war Information, Beschäftigung und vor allem auch weitere Anregungen in der Sprachbildung für die Familien trotz Kontaktbeschränkungen möglich.
Mehr als hundert Interessierte haben die Gelegenheit bei dem Fachaustausch genutzt, sich über die Programme zu informieren, die in Beiträgen von verschiedenen Perspektiven beleuchtet wurden. Prof. Dr. Timm Albers, der den bundesweiten Transfer von Griffbereit und Rucksack KiTa wissenschaftlich begleitet, stellte deren Resilienzfaktoren dar, besonders unter der verschärften Entwicklung sozialer Ungleichheit in Zeiten von Corona. Aus der Praxis berichtete Duygu Özbisikletci aus Lüneburg. Als Elternbegleiterin betreut sie seit Jahren zugewanderte Familien, dies in enger Zusammenarbeit mit dem Familienbüro der Stadt Lüneburg sowie eingebunden in das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“. Die Leiterin der Stabsstelle für Migration und Teilhabe im Landkreis Peine, Emine Öztürk, griff in ihrem Kommentar die Chancen für die Integration auf, die mit den niedrigschwelligen Programmen einhergehen. Dabei stellte sie fest, dass mit Griffbereit und Rucksack KiTa auch ein hohes Maß an „emotionaler Integration“ auf allen Seiten erreicht werden kann. So leisten die Programme laut Öztürk viel für die gesamte Gesellschaft und verdienen es, fester in das Fundament des Bildungsssystems integriert zu werden.
Die Teilnehmenden brachten Ihre Anmerkungen und Fragen im Chat oder dem Online-Tool „menti“ ein. Einig waren sie sich in der Bedeutung dieser und ähnlicher niedrigschwelliger Angebote für die verschiedenen Dimensionen von Integration: „Es geht um viel mehr, als nur den Spracherwerb“.
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Viel Kraft in schwierigen Zeiten – Frohes Chanukka!
Ministerpräsident Stephan Weil und Doris Schröder-Köpf, Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, senden beste Wünsche zum jüdischen Lichterfest 2020 Weiterlesen
„Für eine starke Gemeinschaft – auch in schwierigen Zeiten!“ – Corona-Erfahrungen zeigen Bedeutung von „Gute Nachbarschaft“
Die Corona-Pandemie führt es uns seit Monaten vor Augen: Ein gutes und gemeinschaftliches Miteinander ist wichtig, um sich gegenseitig zu unterstützen und um Vereinsamung zu vermeiden. Weiterlesen
BS|ENERGY unterstützt Vereine in der Corona-Krise mit 25.000 Euro
Im Rahmen der Aktion “Mit VEREINter Energie” bietet BS|ENERGY 25 Vereinen aus der Region Braunschweig die Chance, jeweils 1.000 Euro für ihre Vereinskasse zu gewinnen. „Das Ehrenamt spielt in unserem Unternehmen schon seit Jahren eine wichtige Rolle. Aktuell stellt die Corona-Krise Vereine vor eine große Herausforderung. Umso mehr verdient die ehrenamtliche Tätigkeit von Vereinsmitgliedern Respekt und Anerkennung. Weiterlesen
„Nah an den Familien – wie kann das gelingen?“ Online-Fachaustausch am 15. Dezember 2020
„Kinder dürfen nicht Verlierer der Pandemie sein“, so ließ es die Bundesregierung im Sommer dieses Jahres verlauten. Doch hat sich gezeigt, dass besonders Familien mit herausfordernden Lebensumständen und internationaler Familiengeschichte zunehmend benachteiligt sind: Der Kontakt zu den pädagogischen Fachkräften fehlt häufig, der Austausch und die Information von und mit anderen Eltern ebenfalls. Die Netzwerke, über die auch mehrsprachige (offizielle) Informationen rund um Corona weitergegeben werden, dünnen aus. Bewährt haben sich dagegen – bereits lange vor Corona – lokale Ansprechpartner*innen, Netzwerke und Strukturen, die vor Ort die direkte Ansprache von Familien ermöglichen.
In dieser Hinsicht haben die Familien- und Sprachbildungsprogramme Griffbereit und Rucksack KiTa eine wichtige Rolle übernommen. Durch die persönliche Bindung in den Eltern- oder Eltern-Kind-Gruppen kann der Kontakt gehalten und die Familien aktiviert werden. Die Schlüsselakteure sind dabei die Elternbegleiter*innen, die die Gruppen anleiten. Sie sind Multiplikator*innen, sie kennen „ihre“ Familien, finden die richtigen Kanäle, um sie zu erreichen und lassen sich kreative Lösungen einfallen, um Informationen zu streuen und Anregungen zu verteilen. Oft sind sie auch die Einzigen, die dauerhaft Kontakt zu den Familien halten können und auch deren Nöte und Sorgen zu hören bekommen. Ihre Anbindung an die Fachkräfte und Koordinator*innen ermöglichen eine passgenaue Unterstützung.
Wie können Strategien aussehen, um Familien zu unterstützen, die noch mehr als sonst vom Ausschluss von sozialer Teilhabe bedroht sind?
Mit dieser und weiteren Fragen wollen wir uns in einem digitalen Fachaustausch beschäftigen. Aus verschiedenen Perspektiven soll beleuchtet werden, wie Griffbereit und Rucksack KiTa zur sozialen Teilhabe beitragen und Familien mit Zuwanderungsgeschichte unterstützen können:
Die Referent*innen
Aus der Praxis
„Was Familien brauchen“
Duygu Özbisikletci, Elternbegleiterin und Koordination Rucksack KiTa in Lüneburg
Aus der Wissenschaft
„Corona und soziale Ungleichheit – Schutzfaktoren und Ressourcen“
Prof. Dr. Timm Albers, Professor für inklusive Pädagogik an der Uni Paderborn und verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung des Bundestransfers
Aus der Kommune bzw. dem Landkreis:
„Integration vor Ort durch Aktivierung“
Emine Öztürk, Referat für Migration und Teilhabe im Landkreis Peine
Die Gastgeberinnen
Doris Schröder-Köpf, Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe
Landeskoordinierungsstelle Griffbereit und Rucksack KiTa, Landesarbeitsgemeinschaft für Soziale Stadtentwicklung
Wir freuen uns auf einen ertragreichen und informativen Austausch mit Ihnen!
Hinweis:
Als ehrenamtlich tätige Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe setzt sich Doris Schröder-Köpf seit 2013 für die Belange aller in Niedersachsen lebenden Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte ein.
Griffbereit und Rucksack sind vom Verbund der Kommunalen Integrationszentren Nordrhein-Westfalen entwickelte Bildungsprogramme. Sie werden bundesweit koordiniert und verbreitet durch die LaKI (Landesweite Koordinierungsstelle KI NRW).
Die Landeskoordinierungsstelle Griffbereit und Rucksack KiTa in Niedersachsen ist angesiedelt bei der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. und wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert. Die LAG ist eine unabhängige Landesorganisation und hat zum Ziel, Bewohner*innen von sogenannten benachteiligten Wohngebieten sowie professionelle Strukturen und Methoden der Gemeinwesenarbeit zu fördern und zu stärken.