Guter Austausch mit der Landesgruppe Niedersachsen der Landmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

Um sich über verschiedene Themen der gemeinsamen Arbeit auszutauschen, waren Frau Lilli Bischoff (Vorsitzende), Frau Marianne Neumann (stv. Vorsitzende) und Herr Eugen Major (Schriftführer) von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Landesgruppe Niedersachsen e.V. der Einladung des Niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius nach Hannover gefolgt. Neben weiteren Ministeriumsvertreterinnen und -vertretern nahmen auch die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, an dem Austausch teil. Weiterlesen

Stipendiaten treffen Förderer: Doris Schröder-Köpf spricht Grußwort an der Hochschule Hannover

Seit dem Wintersemester 2011/12 vergibt die Hochschule Hannover das WIR-Stipendium, das sich an das Deutschlandstipendium anlehnt. Es handelt sich dabei um eine einkommensunabhängige Förderung von jungen talentierten Studierenden an der Hochschule. Regionale Unternehmen, aber auch Stiftungen und Einzelpersonen übernehmen einen Teil der Stipendiengelder. Weiterlesen

Neujahrsempfang des Unterstützerkreises Flüchtlingsunterkünfte Hannover e.V.

Erstmals seit seiner Gründung im Jahr 2013 hatte der Unterstützerkreises Flüchtlingsunterkünfte Hannover e.V. am 26. Januar 2017 zu einem Neujahrsempfang geladen. Ziel des Vereins ist es, geflüchtete Menschen bei einem erfolgreichen Start in Hannover zu unterstützen und praktische Hilfe vor Ort in den Heimen anzubieten und zu koordinieren. Weiterlesen

Erklärung der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2017

„Auch 72 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der Konzentrationslager Auschwitz gibt es immer noch Menschen, die abscheuliche Aussagen treffen wie der AfD-Politiker Höcke. Auch Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, Gewalttaten gegen Schutzsuchende, rassistische Hetze im Internet oder auf der Straße sind Alltag in Deutschland. Rassistisches Denken breitet sich wieder in der Mitte der Gesellschaft aus. Deshalb sind wir alle gefordert und müssen nicht nur an einem Tag wie heute mahnen: Weh­ret den Anfängen! Wir dürfen nicht wegschauen und nicht schweigen. Hetzern, Populis­ten und rechtem Terror müssen wir entschlossen entgegentreten!

Die mahnenden Worte des damaligen Bundespräsidenten Herzog aus dem Jahre 1996 sind nach wie vor aktuell. Er sagte an­lässlich der Proklamation des Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, ‚die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Ge­nerationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken‘.“

Hintergrund:
Der am 10. Januar 2017 verstorbene Bundespräsident Roman Herzog proklamierte 1996 den 27. Januar als
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Seitdem ist dies ein bundesweiter gesetzlicher Gedenktag. Er bezieht sich als Jahrestag auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee. Im Jahr 2005 wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.


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Pressemitteilung (Pdf)

Eröffnung der Ausschreibung zum 8. Niedersächsischen Integrationspreis 2017

Das Land Niedersachsen würdigt mit dem Integrationspreis 2017 bereits zum achten Mal besonderen Einsatz für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Mit dem Preis sollen Initiativen, Vereine, Institutionen, Unternehmen, Betriebe oder Handwerkskammern ausgezeichnet werden, die Flüchtlinge oder andere Migrantinnen und Migranten in Niedersachsen durch spezifische Ansätze und Projekte bei der Integration in Ausbildung unterstützen. Weiterlesen

Jahresbericht 2016 der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe

Jahresbericht 2016

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Ein politisch turbulentes Jahr 2016 liegt hinter uns und das politische Jahr 2017 hat mit einem Paukenschlag begonnen: Das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum NPD-Verbotsverfahren. Wir werden sehen, welche Auswirkungen das auf die rechtsradikale und ausländerfeindliche Szene haben wird.

Dennoch möchte ich zu Jahresbeginn die Gelegenheit zu einem kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr nutzen und von meiner Arbeit als Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe berichten.

Der politische und gesellschaftliche Kontext

Vorab sei einzuordnen: Das Zusammenleben unserer Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen, ob lange schon einheimisch oder gerade zugezogen, ist stets geprägt von den Entwicklungen und

Zentrale Gedenkfeier der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. in Friedland am 3.9.2016

Ereignissen, die um uns herum geschehen, auf internationaler wie auf Bundesebene. Innen- und Außenpolitik sind längst keine getrennten Sphären mehr. Das haben wir in 2016 besonders deutlich gespürt: Der Krieg in Syrien wütet weiterhin und hat bisher über 4,8 Mio. Menschen zur Flucht gezwungen, fast die Hälfte von ihnen sind unter 18 Jahren. Das am 18. März 2016 zwischen der EU und der Türkei geschlossene Abkommen hat die Zugangszahlen geflüchteter Menschen nach Deutschland zwar stark verringert. Zugleich darf unserem Bewusstsein nicht die Tatsache entrinnen, das laut UNHCR in 2016 rund 360.000 Menschen den gefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa auf sich genommen und für über 5000 von ihnen die Reise tödlich endete. Das vergangene Jahr war damit das in dieser Hinsicht tödlichste, wie das VN-Flüchtlingshilfswerk berichtete. Die Tragödie im Mittelmeer nimmt allerdings kein Ende; in 2017 sind bereits 226 Tote und Verletzte registriert worden.

Auf europäischer Ebene gibt es derweil noch immer kein effektives, gerechtes und humanes Asylsystem, auf das sich die EU-Mitglieder verständigen könnten. In Berlin hat die Bundesregierung das so genannte Integrationsgesetz verabschiedet, um die Eingliederung geflüchteter Zuwanderer in die Gesellschaft voranzutreiben. Menschen mit einer „geringen Bleibeperspektive“ sehen sich mittel- oder unmittelbar veranlasst, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Unterdessen hat die gesellschaftliche Polarisierung weiter zugenommen, werden Ängste vor „Fremden“ auch von politischer Seite geschürt, grassiert der rechte Populismus. Und während die Zahl rechter Straftaten, auch gegen Geflüchtete in Niedersachsen, in erschreckendem Maße zugenommen hat, kümmern sich doch weiterhin Millionen von Menschen wie eh und je um andere und sorgen mit ihrem freiwilligen Dienst am Gemeinwohl für eine lebendige und offene Zivilgesellschaft.

Integration geflüchteter Menschen als Themenschwerpunkt

In all diese komplexen Zusammenhänge ist natürlich auch meine Arbeit als Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe eingebettet. Dieses Amt nehme ich seit 2013 ehrenamtlich und von der Landesregierung unabhängig als Fürsprecherin aller in Niedersachsen lebenden Menschen mit einer so genannten Zuwanderungsgeschichte wahr; von den Schlesierinnen und Schlesier über die ehemaligen so genannten Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus der Türkei oder Griechenland, aus Italien, Spanien oder dem ehemaligen Jugoslawien bis hin zu den geflüchteten Menschen aus Syrien, dem Irak oder Eritrea. Dass ihre Interessen in Politik und Gesellschaft berücksichtigt werden und ihre wirtschaftliche, soziale, rechtliche und gesellschaftliche Integration gewährleistet wird und bleibt, ist Kernziel meiner Arbeit. Und diese gestaltete sich mit insgesamt rund 260 Terminen aller Art auch im Jahr 2016 überaus vielfältig.

Unterstützung von Integrationsprojekten: Besuch der Werkstätten von VW Nutzfahrzeuge am 14. März 2016 in Hannover, wo geflüchtete Menschen im Rahmen des SPRINT-Projekts der niedersächsi-schen Landesregierung eine Ausbildung erhalten

Die Integration geflüchteter Zuwanderer markiert eine der größten politischen Querschnittsaufgaben der niedersächsischen Landespolitik in jüngster Zeit. Bildung, Arbeit, Freizeit, Wohnen, Politik, Religionsausübung und gesellschaftliche Teilhabe: All diese Handlungsfelder der Integrationspolitik spiegeln sich natürlich auch in meiner Arbeit wider. Ein besonderer Themenschwerpunkt bildete allerdings die Arbeitsmarktintegration. In zahlreichen Gesprächen und Konferenzen habe ich mich darum bemüht, Unternehmen oder Projektträger, die Geflüchtete zügig in Arbeit bringen möchten, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesregierung im Bereich der Wirtschaftsförderung und den regionalen Entscheidungsträgern der Bundesagentur für Arbeit zusammenzubringen.

Auch zu diesem Zwecke lud ich am 28. November gemeinsam mit der Niedersächsischen Kultusministerin sowie der Niedersächsischen Wissenschaftsministerin zum mittlerweile dritten Mal zu den „Schwanenburger Gesprächen“ ein. Mit Fachleuten, Erwachsenenbildnern und Unternehmern wurden dabei die Herausforderungen junger Geflüchteter diskutiert, Sprachbarrieren auf dem Weg in den hiesigen Arbeitsmarkt zu überwinden. Diesem Thema widmete sich auch das Bündnis „Niedersachsen packt an“ in zahlreichen Veranstaltungen und Konferenzen, an denen ich mitwirkte. Zu erwähnen sind hier vor allem die Integrationskonferenzen in Hannover am 7. Juni und am 29. August sowie die im Forum Peine am 2. September. „Integration durch Arbeit“ war ferner bei den Treffen der Integrationsbeauftragten in Dresden am 18.-19. April und 4.-5. November ein Thema von herausgehobenem Stellenwert.

Spracherwerb fördern

Sprachkenntnisse sind bekanntlich der Schlüssel zur erfolgreichen Integration und Beteiligung am Leben in Deutschland. Deshalb stellte die Sprachförderung ein weiteres Hauptaugenmerk

„Musik, Sprache, Teilhabe“: Vorstellung eines Pilot-projekts durch Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die stv. Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung Liz Mohn und Doris Schröder-Köpf bei einem Besuch in der Erstaufnah-meeinrichtung des Grenzdurchgangslagers Fried-land am 4.2.2016.

meines Engagements dar. Zu nennen sei hier etwa das Pilotprojekt „Musik, Sprache, Teilhabe“, das ich zusammen mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, am 4. Februar bei einem Besuch in der Erstaufnahmeeinrichtung des Grenzdurchgangslagers Friedland vorstellte. Ziel des Projektes ist es, den Spracherwerb von Flüchtlingskindern über das Medium Musik zu fördern. Viele weitere Angebote zur sprachlichen Integration (z.B. der TUI-Stiftung und der Deutschlandstiftung) sind in diesem Jahr in Niedersachsen entstanden. Ich unterstütze sie gerne. Das vom Niedersächsischen Sozialministerium und dem interkulturellen Verein Can Arkadas herausgegebene „Sprach- und Integrationsbuch“ ist ein praktischer Begleiter für alle Lebenslagen auf Deutsch und Arabisch. Das Buch ist eines von vielen niedrigschwelligen Integrationsprojekten, die von der Lotto-Sport-Stiftung gefördert werden. Deshalb freue ich mich auch besonders, als Mitglied im Stiftungsrat die wichtige Arbeit der Stiftung mitgestalten zu können.

Würdigung der Ehrenamtlichen

Immer wieder bin ich von der Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements in Niedersachsen beeindruckt. Sie ist eine wahre Stütze unserer Gesellschaft. Und so war es mir ein besonderes Anliegen, auf die große Bedeutung des Ehrenamtes für unser Gemeinwesen aufmerksam zu machen, den freiwilligen Helferinnen und Helfern mit Unterstützung zur Seite zu stehen (siehe etwa den „Ratgeber für Ehrenamtliche“ aus 2015) und ihnen dankende Anerkennung zu zollen – ob beim Niedersächsischen Integrationspreis, der Aktionswoche von „Niedersachsen packt an“, im Rahmen von Schirmherrschaften wie z.B. die über den TakeOff-Award in Berlin oder bei Besuchen von Flüchtlingseinrichtungen wie in Oldenburg-Etzhorn.

Praktische Angebote: Liederfibel, Interreligiösen Kalender und Co.

Erwähnen möchte ich schließlich auch die zahlreichen praktischen Angebote, die ich zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Niedersächsischen Landesregierung für Geflüchtete und ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erarbeitet habe: Die Liederfibel richtet sich als Lieder-, Mal- und Freundebuch an geflüchtete Kinder und soll ihnen den Zugang zur deutschen Sprache erleichtern. Auch der von WhiteIT e.V. herausgegebene Ratgeber „Ankommen – so geht Deutschland“ setzt den Fokus auf die Rechte unserer Jüngsten und beantwortet auf zwanzig Seiten die Fragen von zwei fiktiven Flüchtlingskindern. Schließlich bietet auch in diesem Jahr ein Interreligiöser Kalender einen praktischen Überblick über religiöse Fest- und Feiertage in Niedersachsen.

Enger Austausch mit Spätaussiedlern und Heimatvertriebenen

Zahlreiche Gesprächstermine in 2016 galten den Belangen der Spätaussiedler und Vertriebenen sowie der polnisch-stämmigen Bürgerinnen und Bürger und Polen in Niedersachsen. Auch für bin ich als Ansprechpartnerin zuständig und fühle mich ihnen eng verbunden. Als solche bin ich am 24. September zur diesjährigen Verleihung des 40. Kulturpreises Schlesien nach Breslau gereist. Darüber hinaus hatte ich am 30. September die Ehre, im Neuen Rathaus Hannover die Festrede anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Deutsch-Polnischen Nachbarschaftsvertrages zu halten.

Im Dialog mit den polnischen Vereinen und Verbänden, die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit leisten, war das Thema Sprache bzw. muttersprachlicher Unterricht an den Schulen eines von besonderen Stellenwerts. Und mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Landesgruppe Niedersachsen) hat es in 2016 schöne Anlässe der Begegnung und des offenen Gedankenaustauschs gegeben. Sei es im Grenzdurchgangslager Friedland, in Hannover oder an anderen Orten in Niedersachsen. Durch die große Leistungsbereitschaft haben sich viele Russlanddeutsche bei uns eine Existenz und neue Heimat aufgebaut. Dazu haben auch die Aktivitäten der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland nachhaltig beigetragen. Dafür können wir in Niedersachsen nur dankbar sein!

Friedland als Symbol für Einwanderungsland

Einweihung des Museums Friedland am 18. März 2016

Kaum ein Ort in Niedersachsen, ja in der gesamten Bundesrepublik, spiegelt das Einwanderungsland Deutschland so deutlich wider wie Friedland. Denn hier, am Südzipfel unseres Bundeslandes, begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für Millionen von Menschen ein neues Leben. An diese Geschichte erinnert seit 2016 das Museum Friedland, ein einzigartiges Projekt, auf das wir Niedersachsen über alle Parteigrenzen hinweg stolz sein können, weil es sich – bundesweit einmalig – explizit dem Themenkomplex Flucht, Vertreibung, Migration und Integration widmet. So war es für mich eines der Highlights in diesem Jahr, mit Ministerpräsident Stephan Weil, Innenminister Boris Pistorius und Landtagspräsident Bernd Busemann bei der festlichen Museumseröffnung am 18. März im historischen Bahnhofsgebäude unter dem Motto „Abschied, Ankunft, Neubeginn“ dabei gewesen zu sein.

 

Dialog einfordern – Was ist unser Leitbild?

„Gesellschaft im Wandel – was verändert Zuwanderung?“ zu diesem Thema hatten am Dienstag, 07. März 2016, die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder- Köpf, und der Bevollmächtigte des Landes Niedersachsen beim Bund, Staatssekretär Micha-el Rüter, in die Landesvertretung nach Berlin geladen.

Die zentrale Frage, für das Jahr 2017 und darüber hinaus bleibt für mich: Wie wollen wir unser Leben im Einwanderungsland Deutschland gestalten? Was ist uns wichtig und was hält uns als plurale und offene Gesellschaft zusammen? Dringender denn je müssen wir über diese und weitere Identitätsfragen einen umfassenden und aufrichtigen Dialog führen. Gerade in Zeiten, in denen die Diskussionskultur zunehmend zum Schlagabtausch emotionsgeladener Freund-Feind-Rhetoriken zu verkommen droht, ist mir dies ein ganz persönliches Anliegen. Deshalb habe ich unter dem Titel „Gesellschaft im Wandel – was verändert Zuwanderung?“ gemeinsam mit dem Bevollmächtigten des Landes Niedersachsen beim Bund, Staatssekretär Michael Rüter, eine Diskussionsveranstaltung am 7. März in Berlin durchgeführt. Wie bereichernd und „normal“ Einwanderung ist, wurde auch beim Regionalkongress der Neuen Deutschen Organisationen am 2. Dezember in Hannover deutlich, zu dem ich gemeinsam mit den NDO und Staatsministerin Aydan Özoğuz eingeladen hatte. Diesem Themenkomplex rund um die Zukunft unseres Einwanderungslandes werde ich mich auch in diesem Jahr mit einer eigenen Veranstaltung annehmen.

Ausblick

Die Prognose scheint gewiss nicht allzu weit hergeholt, dass die meisten Herausforderungen, die uns in Niedersachsen im vergangenen Jahr begegnet sind, uns auch in 2017 beschäftigen werden.

Gesellschaftlich wie politisch. An oberster Stelle steht hier die Aufgabe, jene Menschen in unser Gemeinwesen einzubinden, die ihre Heimatländer aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen haben oder verlassen mussten und bei uns in Niedersachsen eine neue Heimat gefunden haben. Wir tun gut daran, für sie die Zugänge zu Spracherwerb, Bildung und Arbeitsmarkt weiter zu verbessern. Denn davon wird es im Wesentlichen abhängen, ob sich die jüngste Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft bewahrheiten und die Zuwanderung geflüchteter Menschen einen positiven Effekt auf das Wirtschaftswachstum der Bundesrepublik ausüben wird.

Eine kluge Integrationspolitik muss aber noch mehr leisten als Integrationsangebote für Geflüchtete bereitzuhalten. Denn eine solche Politik sollte stets auch das große Ganze im Blick haben, und das heißt: die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger. Nur dann wird es uns gelingen, den sozialen Zusammenhalt in Vielfalt und Diversität zu sichern und zu einer modernen Einwanderungsgesellschaft zu werden. Hier bleibt noch vieles zu tun. Klar ist dabei auch: Integration ist nie ein konfliktfreier und harmonischer Prozess. Und doch bin ich voller Zuversicht, dass wir für die damit verbundenen Herausforderungen gut gerüstet sind. Wenn nicht wir in Niedersachsen, wo wir reich sind an Erfahrungen bei der Aufnahme von Menschen aus anderen Ländern und Regionen – seit dem Ende des 2. Weltkriegs bis heute.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes Gelingen bei den anstehenden Aufgaben und ein friedvolles Jahr 2017.

Ihre Doris Schröder-Köpf

 

Diesen Jahresbericht können Sie hier auch im Pdf-Format herunterladen.

 

Neujahrsempfang des Niedersächsischen Fußballverbandes (Kreis Hannover-Stadt) mit Ehrung Ehrenamtlicher

Der Niedersächsische Fußballverband (Kreis Hannover-Stadt) veranstaltete am Freitag, den 20.01.2017, im Hotel Wienecke XI. in Hannover seinen traditionellen Neujahrsempfang mit Ehrung verdienter Ehrenamtlicher. In ihrem Festvortrag ging die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, auf die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements als Teil einer aktiven und lebendigen Zivilgesellschaft ein. Weiterlesen

„Migration und Teilhabe in Niedersachsen – Integrationsmonitoring 2016“ fertiggestellt: 30 Prozent aller Asylanträge entfallen auf Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren

Der aktuelle Bericht „Migration und Teilhabe in Niedersachsen – Integrationsmonitoring 2016“ bietet umfangreiche statistische Angaben zur strukturellen Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Ausführlich beleuchtet der diesjährige Bericht die Situation von Geflüchteten im Land. So hat sich beispielsweise die Zahl der Asylanträge von 2013 bis 2015 in Niedersachsen mehr als verdreifacht.

„Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Zuwanderung muss geführt werden. Dies allerdings auf der Grundlage fundierter Daten, nicht aufgrund von Vorurteilen oder mit falschen Behauptungen“, sagt die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt. Der aktuelle Bericht sei dafür eine gute und wichtige Basis, denn er biete eine Vielzahl statistischer Daten zur Entwicklung und zum Stand von Migration und Teilhabe in Niedersachsen, so Rundt.

Der Bericht beinhaltet landesweite Daten zu vielen Indikatoren sowie kleinräumige Daten bis zur Landkreisebene. Ein eigener Berichtsteil ist den nach Niedersachsen geflüchteten Menschen und ihrem Ankommen in Niedersachsen gewidmet. Erläutert werden die Entwicklung der Flüchtlingszuwanderung, die demographischen Merkmale dieser Personengruppe sowie die Rechtsgrundlagen, nach denen sich ihr Aufenthalt richtet. Mit Blick auf die Verdreifachung der Zahl der Asylanträge von 2013 bis 2015 fällt beispielsweise der sehr hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen auf: In 2015 entfielen nahezu ein Drittel (30,1 %) der Asylanträge auf Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.

Ein besonderes Augenmerk ist auf die Gruppe der unbegleiteten Minderjährigen gerichtet, deren Zahl sich zum Stichtag 30.09.2016 auf 5322 belaufen hat (derzeit sind 5.299 unbegleitete minderjährige Ausländer in Niedersachsen gemeldet).

Ferner enthält der Bericht Aussagen über die starke Unterstützung für Geflüchtete durch Ehrenamtliche. Mit den Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt und den Unterstützungsleistungen des Landes werden wichtige Anliegen für eine gelingende Integration beschrieben. Hervorzuheben ist dabei, dass Deutschland und damit auch Niedersachsen im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Staaten einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Aufnahme der Flüchtlinge geleistet hat. So sind EU-weit im Jahr 2015 über 36 % aller Asylanträge in Deutschland gestellt worden.

Niedersachsen setzt sich für eine rasche Aufnahme von Flüchtlingen in die Maßnahmen der Sprach- und Arbeitsmarktförderung nach deren Ankunft in Deutschland ein. Ministerin Rundt: „Zum Wohle der Gesamtgesellschaft ist eine erfolgreiche Integration aller Zuwanderinnen und Zuwanderer unser vorrangiges Ziel.“ Beispielsweise stehen die Basissprachkurse des Landes allen Geflüchteten offen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.

Ministerin Rundt: „Bei der derzeitigen Diskussion über die Aufnahme von Flüchtlingen sollten wir gemeinsam nicht aus dem Blick verlieren, dass wir Menschen in großer Not helfen. Diese Hilfe fordert uns alle, aber sie überfordert uns nicht.“

Servicehinweis:

Der Bericht und die Datenblätter stehen online unter http://www.ms.niedersachsen.de/themen/integration/integrationsmonitoring/integrationsmonitoring-91266.html bereit.

Basisdaten zu Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Niedersachsen sind mit kartografischer Darstellung auch über das Regionalmonitoring Niedersachsen abrufbar (www.regionalmonitoring.niedersachsen.de).


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Pressemitteilung des Nds. Sozialministeriums

Schulsozialarbeit an Berufsbildenden Schulen: 47 zusätzliche sozialpädagogische Fachkräfte sollen bei Flüchtlingsintegration unterstützen

Das Niedersächsische Kultusministerium stärkt damit erneut die „Schulsozialarbeit“ im Land. An den niedersächsischen berufsbildenden Schulen können bis zu 47 zusätzliche sozialpädagogische Fachkräfte eingestellt werden. Weiterlesen

Jugendworkshop Flüchtlingssituation: Bloß weg!… aber wohin? Wenn ein Mensch fliehen muss.

Hiermit möchten wir Sie auf einen eintägigen Jugendworkshop des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung aufmerksam machen. Es handelt sich um einen Workshop zur Flüchtlingssituation für Schulklassen oder Kurse ab der 8. Klasse. Weiterlesen

Hochschulen für Menschen mit ausländischen Abschlüssen öffnen – Wissenschaftsministerium fördert sechs Projekte

Hiermit möchten wir Sie auf die Pressemitteilung vom 17.01.2017 des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur aufmerksam machen. Weiterlesen

2. Auflage des Buches „Integration und Flüchtlingshilfe fördern lassen“ erschienen

Hiermit möchten wir Sie auf das Buch „Integration und Flüchtlingshilfe fördern lassen“ von Friederike Vorhof aufmerksam machen, welches einen umfassenden Überblick über fördernde Stiftungen und Fonds gibt, die Projekte im Bereich Integration und Flüchtlingshilfe unterstützen.             Weiterlesen