Integration durch Sport – Weil und Schröder-Köpf geben Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationspreises 2019 bekannt

Ministerpräsident Stephan Weil hat am (heutigen) Dienstag gemeinsam mit der Landesbe­auftragten für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, und dem Bündnis „Niedersach­sen packt an“ die Preisträgerinnen und Preisträger des Niedersächsischen Integrationsprei­ses 2019 bekannt gegeben. Der Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal 6.000 Euro) dotiert. Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ zeichnet zudem einen Bewerber mit einem Sonderpreis aus und unterstützt dessen Engagement mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Der Integrationspreis wird bereits zum zehnten Mal vergeben. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Integration in Bewegung – Flüchtlinge mitten im Sport, mitten im Leben“.  

Auch in diesem Jahr war die Zahl der Bewerbungen wieder hoch. Aus über 160 Bewerbungen und Vorschlägen hat die Jury unter dem Vorsitz von Doris Schröder-Köpf die folgenden Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt:

  • DLRG Ortsgruppe Schwanewede e.V.
  • Stadtsportbund Emden und YOUgend Integrate
  • Träumer, Tänzer und Artisten e.V.
  • Universum e.V., Alte Webschule

Beim Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ entschied sich die Jury für den KreisSportBund Grafschaft Bentheim e.V.

Mit dem Wettbewerb möchte das Land Niedersachsen nachhaltige Projekte und engagierte Menschen auszeichnen, die sich in besonderer Weise im Integrationsprozess mit sportlichen Initiativen hervorheben und zur Teilhabe am Gemeinwesen von Menschen mit verschiedenen sprachlichen, ethnischen, religiösen und kulturellen Wurzeln beitragen. Gute Ansätze und vorbildliche Aktivitäten sowie neue, innovative und nachhaltige Ideen zur Integration von Zugewanderten im und durch Sport sollen somit bekannt gemacht werden. Gleichzeitig sollen sie der Nachahmung dienen und zu neuer Projektentwicklung und neuen Ideen ermuntern.

Mit der Wahl des Mottos orientieren sich Weil und Schröder-Köpf auch in diesem Jahr an der Arbeit des Bündnisses „Niedersachsen packt an“. Neben dem Spracherwerb ist die Integration in Arbeit, Wohnen und Leben sowie ein bürgerschaftliches Engagement der entscheidende Schritt für nachhaltige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Der Sport bietet hierfür vielfältige Potentiale. Er fördert nicht nur die Gesundheit und vermittelt wichtige soziale Kompetenzen, wie Teamgeist, Fairness und Regelakzeptanz, sondern hilft den zuge­wanderten Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, in Niedersachsen heimisch zu werden. Insofern ist die Integration im und durch Sport ein entscheidender Schritt für eine nachhaltige Teilhabe.

 

Hintergrund und Terminhinweis

Festakt zur Vergabe des Niedersächsischen Integrationspreises 2019 

Am Montag, 26. August 2019, 18.30 Uhr, werden die Preisträgerinnen und Preisträger in einem Festakt im CongressCentrum Wienecke XI in Hannover ausgezeichnet. Die Veranstaltung wird von Christoph Dannowski moderiert.

Die Jury

Neben Doris Schröder-Köpf gehören in diesem Jahr zur Jury: Henning Busse, Pastor im Haus kirchlicher Dienste der evangelisch-lutherischen Landeskirche, Nariman Hammouti-Reinke, Vorsitzende des Vereins „Deutscher Soldat e.V.“, Sabina Kaluza, Künstlerin und Juniorpräsidentin des „KreativRegion e.V.“, Mirko Slomka, Fußballtrainer von Hannover 96, Pablo Thiam, Integrationsbeauftragter des VFL Wolfsburg und ehemaliger Profifußballer, Andreas Toba, Kunstturner, Sportler des Jahres 2016 in Niedersachsen und Mitglied der deutschen Turn-Nationalmannschaft.

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger

DLRG Ortsgruppe Schwanewede e.V.:

Durch das Integrationsprojekt „Gemeinsam das Schwimmen erlernen“ der DLRG Ortsgruppe Schwanewede e.V. in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat der Gemeinde Schwanewede bekommen sowohl deutsche als auch Kinder von Geflüchteten die Gelegenheit, das Schwimmen zu erlernen. Ziel ist es dabei, dass die Kinder offen aufeinander zugehen und gemeinsam und voneinander lernen. Sie werden seit 2016 in Gruppen von zehn Kindern unterrichtet, aktuell läuft der elfte und zwölfte Kurs. Bisher schwimmen alle teilnehmenden Kinder aus Flüchtlingsfamilien nach Bestehen des Seepferdchens weiter im Verein.

Stadtsportbund Emden und YOUgend Integrate:

Aus einer Projektgruppe, bestehend aus dem Stadtsportbund, der Stadt Emden, den Emder Sportvereinen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenhilfe sowie mit Ehrenamtsinitiativen und dem Integrationsbeauftragten wurde im Jahr 2014 das Konzept „Schulpartnerschaften“ entwickelt. Ziel des Konzepts ist es, allen Menschen die Teilhabe am sportlichen Leben in Emden zu ermöglichen und Hemmungen durch niedrigschwellige Aktivitäten abzubauen. Die Bereitschaft vieler Kooperationspartner sowie das ehrenamtliche Engagement der Emder Bevölkerung sind dabei sehr hoch.

Träumer, Tänzer und Artisten e.V., Garbsen:

Der Verein ist im Jahr 2003 gegründet worden und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit für das Thema Zirkus und Varieté zu begeistern. Eine Besonderheit dabei ist die Internationalität. Auch ohne Kenntnisse der Sprache und ohne Zirkuserfahrung können alle aktiv am Training teilnehmen. Viele der Geflüchteten haben den Weg in den Verein gefunden, da Träumer, Tänzer und Artisten im Vorfeld in den Gemeinschaftsunterkünften ein Jonglierprojekt sowie einen Eltern-Kind-Zirkuskurs angeboten und mit der Beziehungsarbeit begonnen haben.

Universum e.V., Alte Webschule, Bramsche:

Im Bereich der Jugendarbeit in der Alten Webschule betreiben die pädagogischen Mitarbeiter einen offenen Jugendtreff mit diversen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie regelmäßigen Sportangeboten in gemischten Gruppen. Bei einer räumlichen Nähe von circa vier Kilometern zur Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Bramsche/Hesepe bietet sich eine Zusammenarbeit an. Die Besucherschaft setzt sich aus bis zu vierzehn unterschiedlichen Nationalitäten zusammen, wie zum Beispiel Kurden, Albanern, Sinti/Roma, Syrern, Portugiesen, Polen und russlanddeutschen Aussiedlern. Ein wichtiges Ziel ist es, die Vereinsanbindung der Jugendlichen, durch zum Beispiel „Schnuppertage“, bei den regionalen Sportvereinen herzustellen.

KreisSportBund Grafschaft Bentheim e.V.:

(Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“)

Die Aktivitäten des KreisSportBundes Grafschaft Bentheim e.V. im Rahmen der Integration von insbesondere geflüchteten Menschen zeichnet sich speziell durch den direkten Kontakt zur Zielgruppe, den Sportvereinen, Einrichtungen der Flüchtlingshilfe und den Kommunen aus. Unter dem Motto „Egal woher – im Sport zu Haus“ wird Integration durch Partizipation und Engagement gelebt und das primäre Ziel, die Integration von Flüchtlingen in die Sportvereine, in besonderer Weise umgesetzt.

 

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Pressemitteilung (PDF)
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