Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, wünscht den Ezidinnen und Eziden in Niedersachsen besinnliche Fasten- und Festtage zu Ehren ihrer Heiligen Khidir Nebi und Khidir Ilyas

Am Montag, 11.02.2019, haben die ezidischen Fasten- und Festtage zu Ehren der Schutzheiligen Khidir Nebi und Khidir Ilyas begonnen. In der ezidischen Mythologie werden diese Figuren als zwei Brüder vorgestellt, die der Gesellschaft ihren Segen bringen.

Die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf:

„Die anstehenden Fasten- und Festtage stehen im Zeichen des Miteinanders und des familiären Friedens. Gerade junge Ezidinnen und Eziden nutzen das Fest als Gelegenheit, zusammenzukommen und im Kreise der Familie eine friedvolle Zeit zu verbringen. Aufgrund der dauernden Verfolgung, der die Ezidinnen und Eziden ausgesetzt sind und deshalb weltweit zerstreut leben, ist dieses Anliegen umso verständlicher. Ich wünsche allen Ezidinnen und Eziden in Niedersachsen und darüber hinaus frohe, unbeschwerte und besinnliche Fasten- und Festtage.“

 

 Hintergrund:

Nach ezidischer Glaubensvorstellung wird jedes Jahr an einem Donnerstag und Freitag in der Zeit zwischen dem 10. und dem 20. Februar das Fest des Khidir Nebi und Khidir Ilyas gefeiert. Der Legende nach erscheinen die beiden Brüder als Reiter weißer Pferde, die in diesen Tagen die Gemeinschaft aufsuchen und die Segenswünsche der Menschen erfüllen. Die Familien nehmen an einem für sie heiligen Ort das Mahl des Fastenbrechens zu sich. Eine weitere Symbolik des Abendmahls ist die, dass alle Zerstrittenen Frieden und Freundschaft schließen. An diesem Tag darf es keinen Streit geben, keine bösen Worte und Gedanken.

Die Eziden sind eine Volksgemeinschaft, die jahrtausendealte Mythen, Bräuche und Traditionen bis in die Gegenwart bewahrt hat. Aufgrund politischer und insbesondere religiöser Verfolgung hat etwa die Hälfte der weltweit ca. eine Million Anhängerinnen und Anhänger zählenden Gemeinschaft ihre angestammten Siedlungsgebiete verlassen müssen. Mit etwa 200.000 Mitgliedern befindet sich in der Bundesrepublik die größte Diaspora-Gemeinschaft der Eziden weltweit.

 


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