Aufstockung der Schulsozialarbeiterstellen für Schulen in sozialen Brennpunkten

Das Land Niedersachsen wird Schulen in sozialen Brennpunkten nicht nur mit 20, sondern mit insgesamt 50 neuen Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte unterstützen.

Statement von Ministerpräsident Stephan Weil:

„Das Land Niedersachsen wird Schulen in sozialen Brennpunkten nicht nur mit 20, sondern mit insgesamt 50 neuen Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte unterstützen. Wir haben die zum Schuljahr 2017/2018 gestartete „Initiative schulische Sozialarbeit in sozialen Brennpunkten“ entsprechend ausgeweitet. Schulen mit vielen Kindern, die aus schwierigen sozialen Verhältnissen kommen, leisten eine besonders wichtige und mitunter besonders fordernde Arbeit. Mit den dann insgesamt 50 zusätzlichen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen können Lehrkräfte an Brennpunktschulen effektiv entlastet werden.“

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ergänzt:

„Die Sozialpädagoginnen oder Sozialpädagogen sollen Kinder und Jugendliche mit besonderen Schwierigkeiten im Schulalltag individuell unterstützen. Sie helfen, Konflikte zu bewältigen und Schulbesuch zu verstetigen. Sie suchen einen möglichst intensiven Kontakt zu den Eltern der Kinder und arbeiten eng mit Einrichtungen der kommunalen Jugendhilfe oder mit spezifischen Beratungsstellen zusammen.“

Hintergrund:

Bei der Auswahl der sozialen Brennpunkte hat das Niedersächsische Kultusministerium auf statistische Angaben, aber auch schulfachliche Bewertungen durch die Landesschulbehörde und auf Erkenntnisse der Akteure vor Ort zurückgegriffen. Im fachlichen Austausch mit den kommunalen Spitzenverbänden, aber auch mit dem Niedersächsischen Sozial- und dem Niedersächsischen Innenministerium wurden Indikatoren wie die Arbeitslosenquote, die Anzahl der Bewohner eines Quartiers mit Migrationshintergrund, Transferleistungsempfänger und Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren entwickelt. Ein weiteres Kriterium war die Beteiligung am Bundesprogramm „Soziale Stadt“. Nicht nur Großstädte sollten Unterstützung durch Schulsozialarbeiter erhalten, durch die Landesschulbehörde wurden auch regionale Aspekte eingebracht.

Folgende Städte/Gemeinden wurden bisher berücksichtigt: Braunschweig, Salzgitter, Lüneburg, Hannover, Hildesheim, Emmerthal, Wilhelmshaven, Delmenhorst, Quakenbrück. Jetzt können die Zuweisungen für diese Städte aufgestockt werden und weitere Standorte hinzukommen. 

Die Finanzierung der zusätzlichen 30 Stellen erfolgt aus den Globalen Mehrausgabenansätzen zur Verstärkung der Ausgaben für Flüchtlinge.

 Das Land hatte im Übrigen im letzten Schuljahr die soziale Arbeit in schulischer Verantwortung mit 600 zusätzlichen Stellen an allgemein bildenden Schulen deutlich ausgebaut. Insgesamt beschäftigt das Land damit aktuell rund 875 sozialpädagogische Fachkräfte an öffentlichen Schulen. In den kommenden Jahren sind weitere rund 200 Vollzeiteinheiten für schulische Sozialarbeit eingeplant. Ab 2021 können dann insgesamt zirka 1.200 allgemein bildende Schulen auf sozialpädagogische Fachkräfte zurückgreifen.

Zum 1.8.2017 tritt zudem der neue Erlass „Soziale Arbeit in schulischer Verantwortung“ in Kraft. Dieser Erlass bildet die Grundlage für die sozialpädagogischen Fachkräfte im Landesdienst und wurde in einem Dialogprozess mit Schulleitungs-, Lehrer-, und Kommunalverbänden, dem Landeseltern- und Landesschülerrat sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit und der Wissenschaft beraten. Er ist an der schulischen Praxis orientiert und soll die vielfältigen Kompetenzen sozialpädagogischer Fachkräfte mit den besonderen Anforderungen an das Handlungsfeld Schule in Einklang bringen. Ziel ist, einen landesweit qualitativ hohen Standard abzusichern und gleichzeitig den Schulen vor Ort Flexibilität beim Einsatz der Schulsozialarbeit zu ermöglichen.

Presseinformation vom 01.09.2017:

thumbnail of 17-09-01-Statement – Schulsozialarbeit

 

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