Doris Schröder-Köpf freut sich über die Initiative, dass Flüchtlingen das Schwimmen beigebracht wird

Wir möchten Sie auf nachstehende Pressemitteilung zum Projekt Schwimmkurse für Menschen mit Migrationshintergrund aufmerksam machen.


Bereits zu Jahresbeginn hatten Experten gewarnt: An Deutschlands Badeseen, Flüssen und der Küste drohe 2016 ein tödlicher Sommer. Sie haben recht behalten. Bis Ende August sind nach Angaben der DLRG rund 380 Menschen ertrunken, 55 Tote mehr als im Vorjahreszeitraum. Besondere Sorge bereitet der DLRG dabei eine Zahl: Unter den Ertrunkenen waren 27 Flüchtlinge. Um diesen tödlichen Trend zu stoppen, bieten DLRG, Ärztekammer Niedersachsen und Hannover 96 zukünftig Schwimmkurse für Flüchtlinge an. Derzeit laufen die Vorbereitungen, bereits am 18. Oktober sollen die ersten Kurse beginnen. „Als wir von diesen erschreckenden Zahlen hörten, hatten wir sofort die Idee, etwas dagegen zu unternehmen“, berichtet 96-Frau Birgit Jonak, „diese Menschen haben auf ihrer Flucht ihr Leben riskiert, und dann kommen sie in unseren Gewässern ums Leben. Da läuft doch etwas schief.“ Setzt man die Anzahl der geflüchteten Verunglückten ins Verhältnis zu den Badetoten insgesamt, ergibt sich ein dramatisches Bild: Rund sieben Prozent aller Badetoten waren Flüchtlinge, dabei macht diese Gruppe nur zwischen ein und zwei Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Auch die DLRG hat auf die zahlreichen ertrunkenen Flüchtlinge reagiert, sagt Präsident Hans-Hubert Hatje: „In diesem Sommer haben wir kurzfristig die Baderegeln in über 25 Sprachen übersetzt, um den Menschen aus anderen Ländern die Gefahren im Wasser zu verdeutlichen.“ Denn, so Thomas Doede, der mit zu den Organisatoren der Schwimmkurse zählt: „Diese Menschen sind sich überhaupt nicht der Gefahren bewusst, die für Nichtschwimmer von Gewässern ausgehen.“ Die Schwimmkurse, die Mitte Oktober beginnen, finden im Therapiebecken der Medizinischen Hochschule statt. Jonak: „Die MHH stellt uns das Becken jeden Dienstag für 90 Minuten kostenlos zur Verfügung.“ Das ganze Projekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt und wird vom Landessportbund Niedersachsen gefördert. Die Schirmherrschaft hat Unternehmerin Jasmin Arbabian-Vogel übernommen. Weitere Infos bei Marvin Mahlert unter Tel. 0511/96 90 01 48.

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