Weltflüchtlingstag: Doris Schröder-Köpf mahnt zur verantwortungsvollen Migrationspolitik

Jeden Tag sehen sich Menschen auf der ganzen Welt gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Sie fliehen vor Krieg und Gewalt, werden wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Nationalität, sexuellen Orientierung oder politischen Überzeugung unterdrückt und vertrieben. Die Vereinten Nationen machen mit dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni auf das Schicksal der weltweit rund 60 Millionen Flüchtlinge als Opfer von Flucht und Vertreibung aufmerksam.

Anlässlich dieses Gedenktages mahnt Niedersachsens Beauftragte für Migration und Teilhabe Doris Schröder-Köpf zu mehr Bewusstsein für eine humanitäre Migrationspolitik:

„Dass heute weniger geflüchtete Menschen in unserem Land Zuflucht suchen, als noch vor einem halben Jahr, bedeutet keineswegs, dass sich deren Situation außerhalb unserer nationalen Sichtweise verbessert hätte. Im Mittelmeer sind laut UNHCR in diesem Jahr bereits mindestens 2859 flüchtende Menschen ums Leben gekommen. Europa hat es bis heute nicht geschafft, für legale Flüchtlingsrouten zu sorgen. Weiterhin auf Grenzsicherung und Flüchtlingsabwehr als Primat europäischer Migrationspolitik zu setzen, wäre ein großer Fehler.“

Stattdessen fordert die Migrationsbeauftragte, dass Europa seinen Teil zur Friedenssicherung in der Konfliktregion des Nahen Ostens weiter beiträgt und die Entwicklungszusammenarbeit mit den Herkunfts- und Transitstaaten ausbaut – unabhängig von deren Bereitschaft, bei der Auf- und Rücknahme Geflüchteter zu kooperieren: „Fluchtursachen zu bekämpfen heißt, den Menschen in den Herkunftsländern ein Leben in Frieden und Sicherheit zu ermöglichen, ihnen Zugang zu Bildung und Arbeit zu verschaffen und sie von wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit und systematischer Ausbeutung zu befreien.“

Schließlich nutzt die niedersächsische Migrationsbeauftragte den Weltflüchtlingstag auch als Gelegenheit, den vielen tausenden Mitbürgerinnen und Mitbürger für ihre aufopferungsvolle Arbeit bei der Aufnahme und Integration von Schutz suchenden Menschen zu danken. „Mit meinem aufrichtigen Dank an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer in Niedersachsen verbinde ich zugleich die große Hoffnung, dass deren gesellschaftliches und humanitäres Engagement nicht versiegen wird. Große Aufgaben stehen noch bevor, wenn es darum geht, unsere neuen Nachbarinnen und Nachbarn in die Gesellschaft aufzunehmen und für ein friedvolles Miteinander zu sorgen.“

Skip to content