Auf der Flucht verschollen: 4749 minderjährige Flüchtlinge gelten als vermisst

Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) galten in Deutschland zu Beginn dieses Jahres 4749 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – zumindest zeitweise – als vermisst. Auf diese Angaben beruft sich die Frankfurter Rundschau in ihrem Bericht vom 02.02.2016. Mitte 2015 lag die Zahl der Flüchtlinge im Kindes- und Jugendlichenalter noch bei 1637. Zwar weist eine Sprecherin des BKA laut dem FR-Bericht darauf hin, dass diese Zahlen „Momentaufnahmen“ seien, da die Vermissten oft wieder auftauchten und es Mehrfachregistrierungen gäbe. Gleichwohl könne nicht ausgeschlossen werden, dass einige der verschwundenen Minderjährigen in die Hände von Kriminellen gefallen seien. Der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge seien in den vergangenen zwei Jahren mindestens 10 000 allein reisende Flüchtlingskinder nach ihrer Ankunft in Europa spurlos verschwunden.

Zum Thema „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. gerade erst eine aktuelle Studie vorgelegt. Von den bundesweit rund 60.000 unbegleiteten Flüchtlingen in Kindes- und Jugendalter kamen im Jahr 2015 etwa 5000 Minderjährige nach Niedersachsen. Im Jahr 2014 waren es noch weniger als 600 junge Flüchtlinge (bundesweit 11.600). Da Niedersachsen im Bundesvergleich bislang weniger unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen hat und damit die festgelegte Quote (9,4% nach dem Königsteiner Schlüssel) noch nicht erreicht hat, sei in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Zahlen zu rechnen, heißt es in dem Bericht (S. 11).

Webseite des Paritätischen Woldfahrtsverbandes Niedersachsen e.V.

Skip to content